83.000 Schritte in Oslo

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Hallo:)

Ich hatte mich schon sehr auf den Trip nach Oslo gefreut, und plötzlich war es soweit.

Da ich schon lange nicht mehr über ein Wochenende verreist war, hatte ich kleine Schwierigkeiten, meine eigentlich sehr routinierte Packliste wieder zusammenzubekommen, um nichts zu vergessen. Es hat aber trotzdem gut geklappt, und bis auf Gabeln für das Abendessen (und vielleicht Nussmus als Zwischensnack) hatten wir auch alles dabei.

Während das Auto geladen wurde, machten wir uns auf die Suche nach Besteck und wurden sogar fündig. Es waren zwar nur kleine Löffel, die wahrscheinlich eher für Kaffee oder Tee gedacht waren, aber man konnte damit auch unsere super fancy Bowl essen.


Da der Supermarkt direkt um die Ecke war und bis 23 Uhr geöffnet hatte, konnten wir uns noch mit einem Joghurt fürs Frühstück ausstatten und dann ins Bett fallen.

Während ein Teil der Erasmus-Studierenden bereits um 8 Uhr aufbrach, um den gesamten Tag in der prallen Sonne beim Biathlon zu verbringen, entschieden wir uns dafür, den Tag etwas gemütlicher zu starten – ganz in unserem Sinne ;).

So ging es zu Fuß in Richtung Holmenkollen. Aber natürlich musste es erst einmal ein wenig Koffein sein! Der Cappuccino hat mich leider nicht ganz überzeugt, aber da drei Espressi gesundheitsförderlich sein sollen, war ich optimistisch, an diesem Tag noch einen guten Kaffee zu bekommen ;).


Auf dem Weg entdeckten wir einen kleinen Fluss und ganz zufällig das älteste Gebäude Oslos: eine Kirche. Auch die wundervolle Gasse mit den traumhaft bunten Häuschen lag ungeplant auf unserer Route mit dem Zwischenziel Vigeland-Park.


Dort angekommen, benötigte ich erst einmal meine Sonnenbrille und schickte meiner Zimmernachbarin ein Bild der Skisprungschanze mit der Nachricht: „We can see you – at least almost.“


Dann ging es weiter zum zweiten Kaffeestopp, der gleichzeitig eine gute Gelegenheit war, die Toilette zu nutzen ;).

Der nächste Halt bestand aus Brot und Frischkäse, sodass wir gestärkt in die Bahn stiegen und die restlichen 15 Minuten zum Holmenkollen fuhren. Zum Glück war der Zuschauerstrom um diese Uhrzeit recht gering, da gefühlt schon alle auf ihren Plätzen waren. Dennoch hatten wir einen unfassbar tollen Platz – direkt in der Sonne, sodass ich nach kurzer Zeit sogar die Jacke ausziehen musste und Angst bekam mit Sonnenbrand zu enden.


Nach dem Rennen spazierten wir zur Kirche auf dem Holmenkollen und dann ging es zum nächsten Kaffeestopp (inklusive Kardamomschnecke und Red-Velvet-Cake). Dort nutzte ich die Gelegenheit, endlich mal einen Flat White auszuprobieren, und danach war ich voller Energie, die Stadt zu erkunden. Dabei trafen wir zufällig noch ein paar andere Erasmus-Studierende aus unserer Gruppe und erkundeten gemeinsam den Stadtteil Aker Brygge.


Auf dem Weg zurück zur Unterkunft hielten wir an zwei Mathallen (große Hallen mit vielen Essensständen), die uns leider nicht so sehr angesprochen haben und schlängelten uns durch eine riesige Baustelle.


Der nächste Tag begann mit der laut Schild besten Zimtschnecke Oslos – und natürlich ein wenig Koffein ;). Ausnahmsweise war das Gebäckstück nicht zu süß, aber etwas mehr Zimt hätte nicht geschadet.


Da ich mich geweigert hatte, den Bus oder eine andere Form öffentlicher Verkehrsmittel bei dem strahlenden Sonnenschein zu nutzen, gingen wir zu Fuß bis zum „Norsk Folkemuseum“.


Auf dem Weg begegneten uns so unfassbar viele Läufer, dass wir uns vornahmen, am nächsten Morgen auch in unsere Laufschuhe zu schlüpfen.


Nach sieben Kilometern kamen wir endlich an und konnten all die Häuser im Freilichtmuseum bestaunen. Es war wirklich interessant, doch irgendwann wurde es mir zu viel Input, und ich hatte Hunger, haha.


Diesmal war ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln einverstanden und wir nahmen den Bus zurück. Kurz zuvor zerbrach meine heißgeliebte Sonnenbrille, was mich erst einmal ziemlich traurig machte, aber das Mittagessen hob die Laune wieder ein wenig.


Nachmittags spazierten wir am Wasser entlang zur Oper und natürlich auch einmal oben drauf. Leider waren mir dort viel zu viele Menschen und vor allem viel zu viele Möwen. Ich hatte die ganze Zeit Angst, angeschissen zu werden.


Auf der Suche nach einer Koffeinquelle ging es weiter. Ich hatte gelesen, dass das Stadtviertel Gamle Oslo sehr sehenswert sein soll – leider hatte ich überlesen, dass es sich dabei vor allem um die Innenstadt handelt und die hatten wir ja bereits erkundet.

In dem Viertel, in dem wir dann landeten, wollte ich lieber schnell wieder weg. Auch die Cafés waren nicht sehr ansprechend, und aus dreien sind wir auch wieder gegangen.

Etwas hungrig nach dem vielen Gehen und dementsprechend recht hangry fanden wir schließlich doch noch etwas, und das Bananenbrot war wirklich ein Traum! Nur mit der Latte Art hatten es die Osloer nicht so, denn der Milchschaum für meinen Cappuccino wurde einfach auf den Espresso gelöffelt.


Abends kochten wir im Hostel, aber da wir nicht ganz so satisfied waren, ging es noch einmal 300 Meter zum Supermarkt auf Nahrungssuche – und die zog sich ganz schön in die Länge, denn wir waren uns nicht sicher, was es werden sollte. Irgendwann wurden wir fündig und konnten zufrieden in Richtung Zimmer gehen.

Der nächste (und schon letzte) Morgen begann wie geplant mit einem Lauf – und es ging erst einmal eine ganze Weile bergauf :(. Aber die Sonne schien schon wundervoll, und es ist immer toll, einen neuen Ort laufend zu entdecken.


Danach hieß es Packen, Auschecken und zum ersten Mal Matcha trinken. Als ich meinte, dass es mein erstes Mal Matcha sei, wurde mir empfohlen, noch Sirup dazuzugeben, was ich prompt ablehnte. Gerade der herbe Geschmack (wie eine traumhafte 90%ige Schokolade) ist doch wundervoll! Und es hat auch ohne zusätzlichen Zucker sehr gut geschmeckt, aber ich werde wohl meinem Cappuccino treu bleiben, denn der ist günstiger und enthält mehr Koffein ;).


Eigentlich hatten wir geplant, mit einer Fähre auf ein der Inseln Oslos zu fahren, doch die Schlange war uns viel zu lang, sodass wir wieder umkehrten und die vielen wartenden Menschen von der Festung aus beobachteten.

Auf dem Weg zum Auto entdeckten wir noch ein unfassbar schönes Café. Ich muss sagen, dort gab es bisher den besten Cappuccino in ganz Norwegen, und ich hätte es am liebsten schon zwei Tage eher entdeckt. Aber so habe ich die Motivation, noch einmal nach Oslo zu kommen – ja, nur für den Cappuccino und das herrliche Mandelcroissant. Ich hatte so etwas noch nie zuvor gegessen, aber es war soooo gut (wenn auch ein wenig süß, aber das ist bei Gebäck ja normal).


Bei der Ladepause auf dem Rückweg hatten wir richtig Glück, denn wir ergatterten den letzten Schnellladeplatz – und dann war das lang ersehnte Wochenende auch schon wieder vorbei.

Ich glaube, vor allem der Sonnenschein und die Begleitung haben dazu beigetragen, dass ich die Stadt als so schön empfand. Die Innenstadt mit ihren ganzen Shoppingmöglichkeiten war ehrlich gesagt nicht so meins, aber das Spazieren und natürlich das Laufen waren einfach nur toll – und natürlich auch der letzte Kaffee ;).