Hallo:)
Was soll ich sagen? Es hört gefühlt gar nicht mehr auf zu regnen, und ich vermisse die Sonne sehr.
Dank meiner genialen Regenhose und meines grandiosen Regenschirms, den ich mittlerweile seit fast drei Jahren besitze (davor habe ich fast monatlich einen geschrottet), konnte ich dennoch ein wenig frische Luft schnappen. Nur habe ich mir – aus mir unerklärlichen Gründen – eine Blase gelaufen. Ab der Hälfte des Spaziergangs war das gar nicht mehr so lustig.






Und dann habe ich endlich mal wieder meine Blackroll genutzt – ich hätte es viel früher tun sollen! Ich habe Stellen ausgerollt, deren Namen ich nicht mal kannte: den Latissimus. Das war tatsächlich noch schlimmer als meine Oberschenkel, die durch den Asphalt und meinen Fehlkauf bei den Laufschuhen ohnehin schon genug gelitten haben.
Das Highlight danach war der Schokokuchen meiner Mitbewohnerin. Ich habe ein so großes Stück bekommen, dass es für zwei Tage gereicht hat – und ich es wundervoll mit Nussmus dekorieren konnte. So habe ich mir das Geld für eine Zimtschnecke gespart;) .


Außerdem bin ich überzeugt, dass ich dank des Kuchens beim Schwimmen so viel Energie hatte (vielleicht lag es auch an der Kombination mit einem mehr als notwendigen Mittagsschlaf). Ich nähere mich (gaaanz) langsam wieder den Zeiten aus dem letzten Jahr, auch wenn ich bezweifle, dass ich sie auf der 25-Meter-Bahn hier in Norwegen erreichen werde. Dazu kommt, dass ich schwimme wie eine Omi.
In der Schwimmhalle haben wir festgestellt, dass dort wohl ebenfalls Renovierungsarbeiten stattgefunden haben. Die Duschen sahen nämlich anders aus – und im Gegensatz zu meinem ersten Schwimmen hier kam sogar richtig schön warmes Wasser heraus.
Mein Machine-Learning-Assignment nimmt einfach kein Ende – im Gegenteil! Kaum dachte ich, ich müsste nur noch ein weiteres Ergebnis einarbeiten, kamen einfach komplett neue dazu, und ich durfte ganze Kapitel von vorne beginnen. Als ich das festgestellt hatte, bin ich aber ganz schnell zum Cappuccino gesprintet!
Immerhin wurde ich dort richtig freundlich mit der Frage „Cappuccino?“ begrüßt. Die Damen an der „Kaffebaren“ sind wirklich unfassbar lieb – und das war mehr als notwendig nach der Ergebnis-Feststellung.



Während tatsächlich für eine Stunde blauer Himmel war, saß ich in der Uni und arbeitete an meinem Assignment. Als ich dann zurück ins Wohnheim ging, hat es natürlich geregnet – was sonst!
Nach diesem Tag war ich ziemlich geladen und hatte aufgrund des ganzen Sitzens (ich befürchte ja fast, dass meine Beine sich unterfordert fühlen und deswegen anfangen zu schmerzen, haha) eine Menge Energie. Und was bietet sich da am besten an?
Richtig – ein (etwas zu schneller) Lauf. Dabei hat sich die Laufjacke als regenfest erwiesen, denn es hat – zum Glück nicht schlimm und nicht lange – geregnet. Die Sonne ließ sich dennoch nicht blicken.



Vor dem Wohnheim angekommen, habe ich festgestellt, was regelmäßiges Training bewirken kann. Ich bin die zehn Kilometer mit mehr Höhenmetern schneller (und entspannter) gelaufen als bei meinem ersten 10-km-Wettkampf vor 906 Tagen.
Dennoch war ich 41 Sekunden pro Kilometer langsamer als bei meinem Halbmarathon im letzten Jahr. Es ist wirklich beeindruckend, wozu (m)ein Körper in der Lage ist!
Und es tut mir leid für den vielen Lauf-Content, aber momentan mache ich hier leider nichts anderes außer am Assignment zu schreiben, Vorlesungen zu besuchen, zu schlafen, den Haushalt zu erledigen und spazieren bzw. laufen zu gehen. Manchmal wünschte ich, ich hätte eher den Mut gehabt zu sagen, dass dieses Assignment in keinem Verhältnis zu den dafür vorgesehenen ECTS steht. Es ist schließlich nicht die einzige Pflichtaufgabe in diesem Modul – und ich habe noch andere Module (inklusive weiterer Assignments)!
Ich vermisse meine Messtechnik-Mädels oder das Schaltungstechnikpraktikum. Selbst das war montags um 7:30 Uhr inklusive Kolloquium erträglicher. Hoffentlich kommen wir mit dem k-Nearest-Neighbor-Algorithmus endlich mal zum Ende!
Übrigens habe ich ein weiteres Stück Kuchen geschenkt bekommen – von dem, der schon den Apfelkuchen gebacken hat. Meine Mitbewohnerin hat mitgedacht, als sie mir abends um 21 Uhr das Stück mitbringen sollte. Außer nach dem Schwimmen ist das für mich wirklich keine gute Kuchenuhrzeit, und sie hat das genau richtig eingeschätzt. Stattdessen hat sie das Stück ganz liebevoll in meinem Küchenschrank drapiert. Diesmal war es ein Carrot Cake (die Möhren wurden übrigens mit meinem Schäler geschält;) ), und der war richtig gut – sooo traumhaft zimtig!
Am Abend ist mir dann die Schoki in mein Nussmusglas gefallen:( . Naja, so konnte ich mehr Nussmus essen, jedoch hat sich der Vorrat an Gläsern seit meinem Geburstag erschreckend dezimiert.


Ein paar Tage später hatte meine Zimmernachbarin dann Geburtstag. Gemeinsam mit einer anderen Studentin habe ich ein kleines Geschenk besorgt – eine Discokugel-Lichterkette, die sie während unseres ersten Shoppingtrips in der Stadt richtig toll fand. Und vielleicht habe ich es mit den Norwegenflaggen ein bisschen übertrieben. Sie hatte nämlich mal erwähnt, dass sie gerne eine (kleine) Flagge hätte als Erinnerung;) . Am Ende landeten eine Flaggengirlande, Mini-Flaggen für Kuchen oder Ähnliches und Schoki-Herzen in Flaggenverpackung in meinem Einkaufskorb.
Das Anbringen an ihrer Tür war dann eher eine Herausforderung. Die geplante Herzform erwies sich als ziemlich schwierig, also habe ich es anders versucht. Die ganze Zeit hatte ich Angst, dass sie aufwacht und etwas mitbekommt – aber zum Glück ist das nicht passiert.
Nur der Klebestreifen hat mich wahnsinnig gemacht! Wie schon bei meiner Lichterkette war es eine Katastrophe, und ich musste die Schokoladenherzen mehrfach neu befestigen. Mit dem Endergebnis war ich leider nicht ganz zufrieden, aber sie hat sich darüber gefreut – und das war das Allerwichtigste!
