Eisbaden: 2. Versuch

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Hallo:)

Nach langem Suchen habe ich endlich ein Grundnahrungsmittel meiner Ernährung aus Deutschland hier in Norwegen gefunden. Zwar gibt es keinen Räuchertofu, aber das ist mir mittlerweile völlig egal – Hauptsache Tofu! 😉

Gut gestärkt konnte ich so meinen zweiten Versuch im Eisbaden starten. Die Außen- und Wassertemperatur betrug 6 °C. Neben der Sonne gab es leider auch etwas Wind, aber dank des schnellen Spaziergangs zur Badestelle war ich noch gut aufgewärmt.

Trotzdem habe ich es nur bis zur Hüfte ins Wasser geschafft. Meine Beine schmerzten so sehr, dass ich mich nicht getraut habe, tiefer einzutauchen. Aber: Entgegen meiner eigenen Vorhersage bin ich ein zweites Mal hineingegangen! Vielleicht schaffe ich es irgendwann ja doch noch bis zu den Schultern. Würde ich mich weiterhin wie eine lineare Funktion verhalten, wäre das beim dritten Mal Eisbaden der Fall.


Mein Ziel für den Tag war es, so viel Sonnenschein wie möglich zu genießen, denn die nächsten Tage sollten regnerisch und grau werden. Also bin ich am Nachmittag noch eine kleine Runde spazieren gegangen.

Diesmal habe ich mich getraut, nicht den gewohnten Weg zu nehmen, sondern einen neuen Pfad auszuprobieren – und es hat sich gelohnt! Der Weg führte an einem kleinen Bach entlang, und unterwegs entdeckte ich sogar einen Mini-See. In meinen Augen ist das ein perfekter Ort für ein Picknick – natürlich erst, wenn es wärmer ist;) .


Was in meinem Zimmer bisher noch gefehlt hat, war ein bisschen Deko. Der Teppich war zwar schon eine große Hilfe, aber so richtig „häuslich“ fühlte ich mich dennoch nicht.

Zum Glück ging es nicht nur mir so, und ich hatte eine liebe Shopping-Begleitung aus Spanien. Da ich erst vor Kurzem in der Stadt war, wusste ich genau, in welche Läden ich einen Blick werfen wollte. Neben einem Kissen, einer Kuscheldecke und ein paar Aufbewahrungsmöglichkeiten schleppte ich auch eine Efeutute mit ins Studentenwohnheim. Ich glaube, ich sollte jetzt schon anfangen, einen Plan zu schmieden, wie ich das gute Stück wohlbehalten nach Deutschland transportiere.


Was ich leider nicht finden konnte, war eine Lichterkette oder etwas Ähnliches. Eine Lampe wollte ich nicht kaufen, da sich in der Nähe meines Bettes keine Steckdose befindet und mich auch kein Modell optisch angesprochen hat – selbst die reduzierten Lampen waren einfach nicht schön.

Dafür bin ich endlich im Besitz einer Kuchenform! Da sie (wie alles andere in diesem Laden) um 50 % reduziert war, wird der Kuchen bestimmt besonders gut schmecken;) . Das einzige Hindernis bleibt der Ofen – aber mit verlängerter Backzeit sollte das hoffentlich trotzdem klappen.

Wie bereits mehrfach erwähnt, hat sich das Wetter hier bisher nur selten von seiner schönen Seite gezeigt. Als es an einem Tag den ganzen Vormittag durchregnete und der Regen am Nachmittag in Schnee überging, war der Untergrund eine einzige Matschlandschaft.

Ein Autofahrer fand es trotzdem völlig in Ordnung, mit voller Geschwindigkeit an mir vorbeizufahren. Das Resultat: Ich konnte direkt zurück ins Wohnheim, um mich umzuziehen, denn meine Hose war völlig durchnässt und voller Dreck. Auch mein Rucksack und meine Jacke bekamen eine ordentliche Ladung Matsch ab – und sogar in meinen Schuhen landete etwas. Leider konnte ich die nicht einfach wechseln und musste sie notgedrungen wieder anziehen.

In Norwegen entsprechen 10 ECTS durchschnittlich etwa 270 Stunden Arbeitsaufwand für ein Unimodul – in Deutschland sind es sogar 300 Stunden! Als kleine Lernpause habe ich mir neulich den Spaß gemacht, meine wöchentliche Arbeitszeit auszurechnen. Nachdem ich das Ergebnis gesehen hatte, war ich froh, dass ich diese Rechnung bisher immer glorreich vermieden habe. Wie soll man nach dem Studium überhaupt noch zu irgendetwas fähig sein?!

Um meinen Cappuccino-Konsum ein wenig zu reduzieren, habe ich eine neue Möglichkeit entdeckt: Morgens eine kleine Runde spazieren zu gehen und mich erst danach auf den Weg zur Uni zu machen. Mittlerweile zwitschern die Vögel dabei so wunderschön – das wirkt irgendwie unglaublich aufbauend. Der Frühling (und damit eine längere Zeit Tageslicht) scheint nicht mehr allzu fern zu sein.


Ein weiterer Vorteil des Spaziergangs ist, dass ich gezwungen bin, (halbwegs) aufrecht zu gehen, anstatt wie ein Schluck Wasser vor meinem Laptop zu sitzen. An einem der letzten Tage habe ich das viele Sitzen so sehr gespürt, dass ich ein paar Stretching-Übungen einlegen musste. Normalerweise reicht es, wenn ich mich einmal pro Woche ausgiebig (naja, für 20 Minuten) dehne.

Eine weitere gute Alternative zum Kaffee war der Espressoriegel aus meinem Adventskalender. Da er auch vor oder während des Laufens verwendet werden kann, diente er mir an einem besonders trüben und grauen Tag als Laufmotivation – und er war wirklich richtig lecker! Außerdem konnte ich meinen Lauf dadurch noch vor dem Mittagessen und dem einsetzenden Regen absolvieren – und die Nachkommastelle meiner Laufkilometer war eine 42;) .