Autor: admin

  • Wiedervereint!

    Wiedervereint!

    Hallo:)

    Vielleicht kommt der Frühling doch. Immer mehr Vögel zwitschern, und ich konnte wieder in kurzer Hose laufen gehen. Vor allem werden die Tage länger. Mittlerweile brauche ich beim Frühstücken und Abendessen kein Licht mehr. Der einzige Nachteil: Ich wache früher auf. Der Vorhang in meinem Zimmer ist leider ziemlich lichtdurchlässig – aber egal, über die Hälfte habe ich ja schon geschafft.

    Das gilt auch für die Anzahl meiner Assignments. Wir konnten das zweite Machine-Learning-Assignment abgeben – und es sind sogar mehr Seiten geworden als beim ersten, obwohl wir es diesmal eigentlich nicht ausarten lassen wollten. Es gab aber einfach zu viel auszuwerten.

    Nach einem Tag in der Uni, die ich mit PIN-Code betreten habe (weil ich so früh da war – haha), habe ich erst mal einen wundervollen Himbeer-Streuselkuchen gebacken. Er hat genauso geschmeckt wie mein allererster selbstgebackener Kuchen: eine Krümeltorte.


    Mein langersehnter Besuch ist in den letzten Tagen auch angekommen – und ich war total aufgeregt. Eigentlich wollte ich an dem Tag gar nicht laufen gehen, aber um mich ein wenig abzulenken, bin ich mit der Intention gestartet, etwa sieben Kilometer zu laufen. Naja, die Sonne schien traumhaft, und ich war so energiegeladen, dass ich mich nach 13 Kilometern wirklich zwingen musste, nicht noch eine Runde dranzuhängen. Ich hätte ewig weiterlaufen können!

    Kurz vor Mitternacht bin ich dann genau zur richtigen Zeit auf den Parkplatz gelaufen und konnte jede Menge Tofu, Nussmus und Schokolade in Empfang nehmen. Und sogar Blumen!

    Dank eines Frühlingsgestecks sieht die Küche jetzt auch viel freundlicher aus. Das ist auch wichtig, denn aufgrund der begrenzten Platzkapazität in meinem Zimmer (die zweite Matratze nimmt viel Raum ein) gibt es die Mahlzeiten jetzt in der Küche. Das Gesteck muss allerdings einiges mitmachen – jedes Mal, wenn ich in die Küche komme, steht es woanders. Auch der Küchentisch ist meistens nicht abgewischt, und ich frage mich wirklich, ob das soooo schwer ist.


    Im Kühlschrank habe ich mich jetzt auch ein wenig ausbreiten müssen. Aber da wir nur zu dritt sind und die anderen das auch ohne Besuch schon getan haben, versuche ich, mein schlechtes Gewissen zu ignorieren.

    Das musste ich auch abschalten, als es um mein nächstes Assignment ging. Ich musste programmieren und habe es deswegen wirklich lange vor mir hergeschoben. Auch wollte ich erst das andere fertigstellen, um nicht zwei offene Aufgaben gleichzeitig zu haben. Letztendlich hat dann aber doch alles länger gedauert als geplant, und ich war sehr dankbar für die Hilfe. Wirklich, keine Ahnung, warum ich mich beim Coden so doof anstelle!

    Nachdem alle Classifier implementiert waren, habe ich festgestellt, dass es eigentlich gar nicht so kompliziert war – ich denke einfach immer viel zu kompliziert! Das muss sich dringend ändern, aber meine Hoffnung schwindet langsam. In diesem Modul habe ich noch zwei weitere Assignments vor mir:/ .

    Dafür sah mein Bericht richtig schön aus. Der Report sollte maximal vier Seiten umfassen, aber er musste Theorie, Ergebnisse (inklusive 9×9-Kovarianzmatrizen – die haben schon eine halbe Seite eingenommen!), Plots, Auswertung und Diskussion enthalten. Es sind fünf Seiten geworden, aber auf der letzten Seite befinden sich nur meine Referenzen und ein Plot. Deswegen zähle ich die nicht wirklich dazu. Außerdem gibt es auch jede Menge Plots auf den erstenn vier Seiten. Ich hoffe, das führt nicht zu Punktabzug.

    Zwischendurch wurde ich durch Kuchen gestärkt. Meine Mitbewohnerin hat wieder Bananenbrot gebacken und mir ein Stück in den Schrank gestellt – das ist wie Wichteln! Ich verteile auch immer Stücke an meine Mitbewohner und hoffe, dass sie mit der verhältnismäßig geringen Süße zurechtkommen. Aber solange sie keinen direkten Vergleich haben, sollte das passen;) .

    Und tatsächlich hatte ich an diesem Morgen auch noch Brownies in meinem Kühlschrankfach – gebacken von zwei anderen Erasmus-Studentinnen. Beides war superlecker! Mit Nussmus getoppt und in einer Ikeadose verstaut, waren sie der perfekte Snack vor dem Korrekturlesen meines Assignments. Es war das erste Mal, dass ich ein „Matpakke“ mit in die Uni genommen habe – der norwegische Einfluss;) .


    Sightseeing darf trotz Uni mit Besuch nicht zu kurz kommen. Der kleine Teich auf meiner geliebten 22-Minuten-Runde wurde begutachtet, und beim Spaziergang durchs Stadtzentrum konnte ich gleich die Bäckerei mit den leckeren Kardamomschnecken präsentieren.

    Natürlich habe ich direkt am ersten Tag das Allerwichtigste gezeigt: die „Kaffeebaren“. Da mein Besuch noch kaffeebegeisterter ist als ich, wird jetzt jeden Morgen meine Lieblingstasse mit in die Uni genommen, um den Filterkaffee stilvoll zu genießen. Im Gegensatz zu meinem Cappuccino ist das auch deutlich günstiger – aber ich liiiiiebe meinen Cappuccino einfach zu sehr! Außerdem müsste ich dann beim Bestellen wieder mehr sagen als nur „Thank you!“;) .


    Beim Einkaufen haben wir endlich die Ecke entdeckt, in der nicht mehr ganz perfektes Obst und Gemüse beziehungsweise offiziell abgelaufene, aber noch völlig in Ordnung aussehende Produkte angeboten werden. So haben wir eine wundervoll fancy Bowl mit allerlei Zutaten kreiert – in einem Restaurant hätte man bestimmt mindestens 25 € für eine Portion bezahlt, und sie hätte vielleicht gar nicht mal so gut geschmeckt. Ich liebe Rote Bete ja wirklich sehr, aber jetzt konnte ich auch mal Gelbe Bete und Ringelbete probieren – und auch die sind einfach köstlich!

    Zum Glück haben wir gleich für zwei Tage vorgekocht. Mealprep ist so unfassbar praktisch, denn man investiert einmal die Zeit, hat aber mehrfach etwas davon. Mein Gefrierfach ist dadurch auch voller Bananenbrot und Himbeer-Streuselkuchen – ich muss nur daran denken, es rechtzeitig aufzutauen, sonst habe ich Eis;) .



  • Bananenbrot & Halbzeit

    Bananenbrot & Halbzeit

    Hallo:)

    I did it! Endlich habe ich mal wieder mein geliebtes Bananenbrot gebacken – und es war seeeehr gut. Lustigerweise fiel meiner Mitbewohnerin etwa anderthalb Stunden später auch ein, dass sie ein Bananenbrot backen könnte.

    Das habe ich festgestellt, als ich zum Probieren in die Küche ging. Sie war (für ihre Verhältnisse) gut gefüllt, und so wurde ich mein Bananenbrot ziemlich schnell wieder los. Der Student mit dem Apfelkuchen hat natürlich auch ein Stück bekommen. Er kam mit Teller und Löffel nach oben, um es sich abzuholen – das war ein goldiger Anblick, haha!


    Natürlich wurde auch dem Laufgruppennamen wieder alle Ehre gemacht. Da einer gerade für 5 km in unter 20 Minuten trainiert, durften wir anderen sein Workout mitmachen. Und ich mag Sprinten und Intervalle wirklich gar nicht. Es soll ja wirklich hilfreich sein, aber allein kann ich mich nur schwer dazu motivieren.

    Die Pace für einen Sub-20-Lauf bei den Intervallen habe ich von vornherein konsequent ausgeschlossen und bin stattdessen etwas „gemütlicher“ durch die Gegend gehechelt. Aber wir haben es alle durchgezogen – und danach gab es ein frisch gekühltes Erdinger Alkoholfrei.


    Beim Umziehen vor dem Laufen war ich sehr unentschlossen. Zum einen laufe ich (beziehungsweise, wenn ich schon sprinten muss) sehr, sehr gerne in kurzer Hose. Zum anderen war meine persönliche 10-°C-Schwelle aber noch nicht erreicht. Am Ende entschied ich mich dennoch für mein Wohlfühloutfit – und ich war auch ganz glücklich damit. Genauso wie mit dem Entschluss, die Ölmenge im Frühstück zu reduzieren, denn das hatte ich beim letzten Gruppenlauf etwas gemerkt. Also gab es das Algenöl einfach erst zum Mittag;) .

    Bei meinen Norwegisch-Hausaufgaben ist mir aufgefallen, dass ich meinen Uni-Tag-rettenden Cappuccino mittlerweile schon in der Landessprache bestellen könnte: „Jeg vil gjerne har en cappuccino.“ Fast schon zu schade, dass ich es gar nicht mehr sagen muss, weil die Damen an der „Kaffebaren“ längst wissen, was ich immer nehme;) . Oder sollte ich vielleicht doch mal etwas anderes bestellen? Ich glaube, das traue ich mich dann aber doch nicht:/ .

    Aber vielleicht klappt es ja in Oslo! Mein Ziel ist es, dort gaaaanz viele verschiedene Coffee-Spots zu testen. Ich hoffe, meine Begleitung ist damit einverstanden und macht mit!


    Mittlerweile ist der Preis pro Schwimmen schon auf 8,50 € gesunken. Das Problem ist, dass er noch weiter sinken könnte – aber dafür müsste ich mich beim nächsten Mal überwinden, allein hinzugehen. So ganz wohl fühle ich mich bei dem Gedanken nicht … Vielleicht finde ich den nötigen Selfconfidence-Boost ja noch irgendwo.

    Und auch den nächsten Gratis-Cappuccino konnte ich genießen! Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich mir sinnlose Zahlen sonst ja wirklich sehr gut merken kann – aber da habe ich längst den Überblick verloren. Es ist auf jeden Fall immer sehr schön, wenn man das neunte Getränk nicht bezahlen muss. Ich sollte mir angewöhnen, dann immer ein teureres zu wählen, haha.


    Vielleicht möchte es hier in Norwegen doch noch nicht Frühling werden. Es hat wieder geschneit beziehungsweise geregnet. So richtig liegen geblieben ist der Schnee zwar nicht lange, aber ein ganzer Tag Dauerniederschlag ist schon ein wenig belastend. Ein Glück, dass irgendwann doch noch die Sonne hervorkam – auch wenn der Wind und die kalten Temperaturen blieben.


    Nichtsdestotrotz musste ich nach einem Tag nur Sitzen in der Uni nach dem Norwegischkurs noch eine kleine Runde laufen gehen. Vor zwei Monaten hätte ich nie gedacht, dass ich Anfang März um 18 Uhr laufen gehe – und es dabei einfach noch hell ist!

    Ich habe den wunderschönsten pinken Himmel über dem Meer gesehen. In Kombination mit dem vollen Mond war das einfach nur traumhaft und unbegreiflich toll. Ich konnte mich gar nicht sattsehen und habe immer wieder hingeschaut. Es war so malerisch, dass ich fast angefangen habe zu weinen – ich konnte es irgendwie kaum realisieren!

    So viele Bilder habe ich bestimmt noch nie während eines Laufs gemacht. Am nächsten Tag musste ich natürlich erstmal ausgiebig davon schwärmen – und konnte den Apfelkuchenbäcker sogar zu einem Sunset Run motivieren;) .


    Ein kleines Update zu meinem Nussmus-Vorrat: Ich habe einfach Erdnussmus (350 g!) entdeckt. Der Preis war völlig in Ordnung – und vielleicht ist ein Glas auch schon wieder fast leer. Und ganz vielleicht habe ich auch schon zwei neue Gläser gekauft. Aber mein Besuch in nächster Zeit soll ja schließlich auch mal probieren dürfen!


    Um die Halbzeit meines Erasmus-Semesters zu feiern, habe ich Himbeer-Haferflocken-Schoki-Bites zubereitet. Meine beiden Mitbewohner in der Küche haben auch jeweils ein kleines Stück zum Probieren bekommen. Etwas Angst hatte ich schon, denn für mich hatten sie die perfekte Süße – was meistens bedeutet, dass es für andere viel zu herb ist. Immerhin habe ich von meiner Zimmernachbarin eine Rückmeldung bekommen: Sie wollte sogar das Rezept haben!
    Auf die zweite Rückmeldung warte ich allerdings noch. Stattdessen haben wir neulich eine sehr interessante Entdeckung im Kühlschrank gemacht: ein dreckiger Teller wurde dort drapiert. Irgendwie ist das schon sehr seltsam!

    Meiner Zimmernachbarin durfte ich eines Abends auch noch erklären, wie ich Schokolade mit Nussmus esse. Sie konnte sich das gar nicht vorstellen – also gab es kurzerhand ein kleines (für mich sehr schmackhaftes;) ) Tutorial.

    Ein weiteres Highlight neben der erreichten Halbzeit war die Erkenntnis, dass meine absolute Lieblingssängerin hier auf dem Uni-Campus aufgetreten ist. Leider nur sechs Jahre zu früh!

  • Gegenwind

    Gegenwind

    Hallo:)

    Die Sonne scheint endlich wieder! Nicht verlässlich, aber immerhin regnet es nicht mehr den ganzen Tag.

    Ich habe mich riesig gefreut, als ich gefragt wurde, ob ich mit ein paar anderen zusammen laufen möchte. Wir waren dann zu sechst und bestanden aus drei Nationalitäten, wobei die Franzosen schon zwei Drittel der Gruppe ausmachten;) .

    So konnte ich ein wenig testen, ob ich noch etwas Französisch verstehe oder nicht. Naja, so ganz erfolgreich war das leider nicht. Vielleicht klappt es aber beim nächsten Mal;) .

    Auch wenn sich die Gruppe dann doch stark verteilt hat und ich eigentlich davon ausgegangen war, dass wir alle gemeinsam ein Tempo laufen, war es eine schöne Erfahrung und eine gut genutzte Sonnenstunde. Um die volle Kilometerzahl zu erreichen, musste es am Ende noch den Berg hinaufgehen (nach einer kleinen Verabschiedungspause, da wir nicht alle am gleichen Ort wohnen). Beziehungsweise – ich wollte unbedingt noch den Berg hochlaufen, um auf meine Kilometeranzahl zu kommen. So ist es doch viel schöner, den Lauf bergab zu beenden;) .

    Bevor es mir draußen zu kühl wurde, sprachen wir noch über Salz im Wasser, was nach dem Laufen wohl irgendwelche Vorteile mit sich bringen soll – das schmeckt doch nicht! Dank meines Überraschungsbesuchs hatte ich aber ein paar Flaschen „Erdinger Alkoholfrei“ in meinem Zimmer. Da es das nach den bisher besuchten Wettkämpfen in Deutschland auch immer gibt, konnte ich etwas Schmackhafteres empfehlen;) .

    Die danach gegründete WhatsApp-Gruppe für kommende Läufe heißt nun „Running & Beer“, und ich war sehr happy über das gute Feedback. Einige waren danach gleich wieder in der Lage zu Laufen;) .

    Mein Mittagessen sollte ein Ofenkartoffelsalat mit einem Honig-Senf-Dressing werden. Allerdings besitze ich weder Honig noch Senf – und auch ohne die beiden namensgebenden Zutaten hat es geschmeckt. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich momentan überall geröstete Cashews draufmache.


    Normale Cashews sind schon ein absoluter Genuss und aus meinem Müsli gar nicht mehr wegzudenken, aber geröstete Cashews sind noch viel besser!

    Nussmus mag ich leider auch zu gerne, und meines geht gerade wirklich zur Neige. Ich befürchte, dass ich vor meiner nächsten Lieferung aus Deutschland hier welches kaufen muss. Nun ja – das, was ich bisher gefunden habe, hat 19 € gekostet. Das ist dann natürlich erst mal nicht im Einkaufskorb gelandet, und ich versuche es lieber mit Rationierung:( .

    Einfach nur Sonnenschein gibt es hier irgendwie nicht. Jetzt windet es die ganze Zeit, und man muss wirklich befürchten, wegzufliegen, wenn man nicht aufpasst. Für meinen Lauf hatte ich somit erst mal eine gute Ausrede – und die wird mir in nächster Zeit bedauerlicherweise wohl erhalten bleiben.

    Dabei wird es doch langsam Frühling, und die Temperaturen sollen steigen. Ich möchte so gerne wieder in kurzen Hosen laufen (auch wenn ich meine neue mit den genialen Taschen sehr lieb habe). Es läuft sich einfach viel besser!

    Wir haben es übrigens endlich geschafft, das k-Nearest-Neighbor-Assignment abzuschließen! Ich glaube, am Ende hatten wir beide absolut keine Lust mehr und waren einfach nur froh, dass es fertig war – naja, hoffentlich fertig. Gefühlt hätte ich noch seitenweise dazu schreiben können, und ich habe mich selten so sehr in einer Aufgabe verloren. Irgendwie war es doch recht spannend, Zusammenhänge zu entdecken und sich Gedanken zu machen, weshalb es so ist – und ob es denn überhaupt so sein sollte.

    Zur Feier des Tages gab es erst mal Belohnungsschokolade;) . Ich befürchte, in den kommenden Tagen werde ich jede Form von Süßigkeit, Backwaren oder koffeinhaltigen Getränken als „Belohnung“ deklarieren.

    Irgendwann habe ich mich dann doch getraut, bei dem Wind laufen zu gehen. Die Windgeschwindigkeit betrug 10 m/s, und dank meines Dutts, der mich aussehen ließ wie eine Mischung aus Ballerina und superstrenger Lehrerin, waren zumindest meine Haare am Ende nicht zerzaust. Aber es tat gut, und ich kam ein wenig über meinen „Ich-vermisse-mein-Rennrad-so-sehr“-Anfall hinweg.

    Der NOK-Kurs schien die Tage zeitweise „relativ“ gut zu sein, denn mein Cappuccino hat zwischendurch einfach „nur“ 3,72 € gekostet. Ich glaube, das war der bisher niedrigste Preis.


    Dafür war der Nussmus-Mix leider immer noch teuer. Trotz 53 % Erdnüssen, die das Ganze eigentlich günstiger machen sollten, habe ich fast 9 € für 180 Gramm gezahlt. In Deutschland kostet mein geliebtes Nussmus im 250-Gramm-Glas knapp 3 € weniger.

    Dafür hat es perfekt zur Kardamomschnecke gepasst. Die musste einfach sein – fürs Assignment! Wobei es jetzt schon wieder die nächsten beiden gibt, und ich mich frage, warum ich mir immer die schwierigeren Aufgaben beziehungsweise Module aussuche.


    Ich habe keinerlei Erfahrung im Bereich Machine Learning, und auch meine Programmierkenntnisse lassen zu wünschen übrig. Passend dazu der perfekte Satz aus meinem Norwegischkurs: „Jeg må programmere mer neste uke.“ Wir haben nämlich Modalverben behandelt (davon habe ich vorher gefühlt noch nie was gehört, haha).

    Zurück zum eigentlichen Thema: Ich glaube, ich hätte mir auch entspanntere Module im Auslandssemester aussuchen können. Aber egal – ich möchte ja (meistens) etwas lernen.

    Da ich zum Lernen häufig in die Uni gehe, weil die Tische und Stühle einfach deutlich bequemer sind als in meinem Zimmer, war ich sehr traurig, als ich an einem Tag erst um 8:05 Uhr ankam und mein Lieblingsplatz einfach besetzt war.

    Da dann auch noch die Vorlesung früher beendet wurde (nachdem die schreckliche Assignment-Aufgabe vorgestellt wurde) und noch ein Rest Kardamomschnecke in meinem Küchenschrank auf mich wartete, war ich höchst motiviert, den Sonnenschein zu nutzen. Es hat zwar immer noch stark gewindet, aber der Pre-Run-Snack hat gut Energie geliefert. Außerdem sind die Temperaturen auf etwas über 10 °C gestiegen.

    So konnte ich den ersten Lauf dieses Jahres in kurzer Hose absolvieren – und ich wollte gar nicht mehr aufhören. Die Sonne schien so schön, und auch die Vögel zwitscherten wunderbar.

    Hatte ich den Wind im Rücken, war ich viel zu warm angezogen. Beim Laufen im Gegenwind war ich dann doch recht glücklich über meine beiden Oberteile – aber zum Glück hatte ich auf dem Rückweg wieder Rückenwind;) .

    Mit dem wieder steigenden Cappuccino-Preis hat sich leider auch die Sonne hinter den Wolken versteckt. Nun ist es wieder grau und eintönig. Nur der Wind ist ein wenig (aber wirklich nur ein ganz kleines bisschen!) schwächer geworden.

    Wahrscheinlich möchte mir das Wetter mitteilen, dass ich doch lieber drinnen bleiben und meine Assignments schreiben soll:( . Stattdessen habe ich an einem Quiz in der Global Lounge zum internationalen Frauentag mitgemacht.


    Und was war der Titel des letzten Blogbeitrags? Genau das versuche ich morgen in die Tat umzusetzen – und habe mich (endlich) dazu überwunden, die 250-Gramm-Packung Backpulver zu kaufen. Kleinere Packungen konnte ich beim besten Willen nicht finden – egal, welchen Supermarkt ich verzweifelt abgesucht habe!

  • Kuchen anstatt Sonnenschein

    Kuchen anstatt Sonnenschein

    Hallo:)

    Was soll ich sagen? Es hört gefühlt gar nicht mehr auf zu regnen, und ich vermisse die Sonne sehr.

    Dank meiner genialen Regenhose und meines grandiosen Regenschirms, den ich mittlerweile seit fast drei Jahren besitze (davor habe ich fast monatlich einen geschrottet), konnte ich dennoch ein wenig frische Luft schnappen. Nur habe ich mir – aus mir unerklärlichen Gründen – eine Blase gelaufen. Ab der Hälfte des Spaziergangs war das gar nicht mehr so lustig.


    Und dann habe ich endlich mal wieder meine Blackroll genutzt – ich hätte es viel früher tun sollen! Ich habe Stellen ausgerollt, deren Namen ich nicht mal kannte: den Latissimus. Das war tatsächlich noch schlimmer als meine Oberschenkel, die durch den Asphalt und meinen Fehlkauf bei den Laufschuhen ohnehin schon genug gelitten haben.

    Das Highlight danach war der Schokokuchen meiner Mitbewohnerin. Ich habe ein so großes Stück bekommen, dass es für zwei Tage gereicht hat – und ich es wundervoll mit Nussmus dekorieren konnte. So habe ich mir das Geld für eine Zimtschnecke gespart;) .


    Außerdem bin ich überzeugt, dass ich dank des Kuchens beim Schwimmen so viel Energie hatte (vielleicht lag es auch an der Kombination mit einem mehr als notwendigen Mittagsschlaf). Ich nähere mich (gaaanz) langsam wieder den Zeiten aus dem letzten Jahr, auch wenn ich bezweifle, dass ich sie auf der 25-Meter-Bahn hier in Norwegen erreichen werde. Dazu kommt, dass ich schwimme wie eine Omi.

    In der Schwimmhalle haben wir festgestellt, dass dort wohl ebenfalls Renovierungsarbeiten stattgefunden haben. Die Duschen sahen nämlich anders aus – und im Gegensatz zu meinem ersten Schwimmen hier kam sogar richtig schön warmes Wasser heraus.

    Mein Machine-Learning-Assignment nimmt einfach kein Ende – im Gegenteil! Kaum dachte ich, ich müsste nur noch ein weiteres Ergebnis einarbeiten, kamen einfach komplett neue dazu, und ich durfte ganze Kapitel von vorne beginnen. Als ich das festgestellt hatte, bin ich aber ganz schnell zum Cappuccino gesprintet!

    Immerhin wurde ich dort richtig freundlich mit der Frage „Cappuccino?“ begrüßt. Die Damen an der „Kaffebaren“ sind wirklich unfassbar lieb – und das war mehr als notwendig nach der Ergebnis-Feststellung.


    Während tatsächlich für eine Stunde blauer Himmel war, saß ich in der Uni und arbeitete an meinem Assignment. Als ich dann zurück ins Wohnheim ging, hat es natürlich geregnet – was sonst!

    Nach diesem Tag war ich ziemlich geladen und hatte aufgrund des ganzen Sitzens (ich befürchte ja fast, dass meine Beine sich unterfordert fühlen und deswegen anfangen zu schmerzen, haha) eine Menge Energie. Und was bietet sich da am besten an?
    Richtig – ein (etwas zu schneller) Lauf. Dabei hat sich die Laufjacke als regenfest erwiesen, denn es hat – zum Glück nicht schlimm und nicht lange – geregnet. Die Sonne ließ sich dennoch nicht blicken.


    Vor dem Wohnheim angekommen, habe ich festgestellt, was regelmäßiges Training bewirken kann. Ich bin die zehn Kilometer mit mehr Höhenmetern schneller (und entspannter) gelaufen als bei meinem ersten 10-km-Wettkampf vor 906 Tagen.

    Dennoch war ich 41 Sekunden pro Kilometer langsamer als bei meinem Halbmarathon im letzten Jahr. Es ist wirklich beeindruckend, wozu (m)ein Körper in der Lage ist!

    Und es tut mir leid für den vielen Lauf-Content, aber momentan mache ich hier leider nichts anderes außer am Assignment zu schreiben, Vorlesungen zu besuchen, zu schlafen, den Haushalt zu erledigen und spazieren bzw. laufen zu gehen. Manchmal wünschte ich, ich hätte eher den Mut gehabt zu sagen, dass dieses Assignment in keinem Verhältnis zu den dafür vorgesehenen ECTS steht. Es ist schließlich nicht die einzige Pflichtaufgabe in diesem Modul – und ich habe noch andere Module (inklusive weiterer Assignments)!

    Ich vermisse meine Messtechnik-Mädels oder das Schaltungstechnikpraktikum. Selbst das war montags um 7:30 Uhr inklusive Kolloquium erträglicher. Hoffentlich kommen wir mit dem k-Nearest-Neighbor-Algorithmus endlich mal zum Ende!

    Übrigens habe ich ein weiteres Stück Kuchen geschenkt bekommen – von dem, der schon den Apfelkuchen gebacken hat. Meine Mitbewohnerin hat mitgedacht, als sie mir abends um 21 Uhr das Stück mitbringen sollte. Außer nach dem Schwimmen ist das für mich wirklich keine gute Kuchenuhrzeit, und sie hat das genau richtig eingeschätzt. Stattdessen hat sie das Stück ganz liebevoll in meinem Küchenschrank drapiert. Diesmal war es ein Carrot Cake (die Möhren wurden übrigens mit meinem Schäler geschält;) ), und der war richtig gut – sooo traumhaft zimtig!

    Am Abend ist mir dann die Schoki in mein Nussmusglas gefallen:( . Naja, so konnte ich mehr Nussmus essen, jedoch hat sich der Vorrat an Gläsern seit meinem Geburstag erschreckend dezimiert.


    Ein paar Tage später hatte meine Zimmernachbarin dann Geburtstag. Gemeinsam mit einer anderen Studentin habe ich ein kleines Geschenk besorgt – eine Discokugel-Lichterkette, die sie während unseres ersten Shoppingtrips in der Stadt richtig toll fand. Und vielleicht habe ich es mit den Norwegenflaggen ein bisschen übertrieben. Sie hatte nämlich mal erwähnt, dass sie gerne eine (kleine) Flagge hätte als Erinnerung;) . Am Ende landeten eine Flaggengirlande, Mini-Flaggen für Kuchen oder Ähnliches und Schoki-Herzen in Flaggenverpackung in meinem Einkaufskorb.

    Das Anbringen an ihrer Tür war dann eher eine Herausforderung. Die geplante Herzform erwies sich als ziemlich schwierig, also habe ich es anders versucht. Die ganze Zeit hatte ich Angst, dass sie aufwacht und etwas mitbekommt – aber zum Glück ist das nicht passiert.

    Nur der Klebestreifen hat mich wahnsinnig gemacht! Wie schon bei meiner Lichterkette war es eine Katastrophe, und ich musste die Schokoladenherzen mehrfach neu befestigen. Mit dem Endergebnis war ich leider nicht ganz zufrieden, aber sie hat sich darüber gefreut – und das war das Allerwichtigste!

  • Renovierungsarbeiten

    Renovierungsarbeiten

    Hallo:)

    Ich habe festgestellt, dass die Sonne hier im Vergleich zu Deutschland zwar etwas später aufgeht, dafür aber auch etwas später (naja, drei Minuten) untergeht. Aber immerhin!

    Eine weitere Erkenntnis: Die Kardamomschnecke eignet sich hervorragend als Pre-Run-Snack – deutlich besser als die Riegel, die ich mir neulich extra für diesen Zweck gekauft hatte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass meine Nussmusmenge etwas zu großzügig bei den Riegeln war.


    In den letzten Tagen schien die Sonne wirklich traumhaft schön. Dafür war es allerdings recht kalt, und ich war sehr dankbar für die zweite Hose unter meiner Jeans. Ich habe versucht, den Sonnenschein so gut es ging zu nutzen, denn mittlerweile regnet es in Strömen. Leider war da aber auch schon wieder ein Assignment – und damit auch Zeit für meinen dritten Gratis-Cappuccino;) .

    Irgendwie wurde ich dazu inspiriert, auch mal einen Flat White zu probieren, da dieser im Gegensatz zum Cappuccino mit einem doppelten Espresso zubereitet wird (also mehr Koffein – versteht sich beim Assignmentschreiben;) ). Den gibt es an der Uni aber nicht, also muss ich das Austesten bis auf Weiteres verschieben. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass ich spätestens in Oslo fündig werde.

    Beim Einkaufen konnte ich immer noch keinen normalen Joghurt finden – und dann wurde auch noch das Kühlregal umgeräumt! Ich hatte heute wirklich kurz Angst, dass ich ohne Joghurt nach Hause gehen muss. Zum Glück habe ich ihn dann doch noch entdeckt.

    Der Bericht zum Assignment soll den IEEE-Zitierungsstandards entsprechen und mit LaTeX (beziehungsweise Overleaf) geschrieben werden. Beides ist an sich kein Problem (vor allem LaTeX sieht einfach viel schöner aus), doch die Kombination hat mich herausgefordert – Overleaf wollte nicht so, wie es der IEEE-Standard verlangt (oder es war ein typisches Layer-8-Problem, was häufiger bei mir auftritt haha). Irgendwann hat es dann aber doch noch geklappt, und der Citation Generator war in den letzten Tagen mein bester Freund.

    So langsam habe ich das Gefühl, dass ich im Vergleich zu meinen beiden Gruppenmitgliedern (okay, einer schreibt ohnehin nicht sonderlich aktiv mit) seeeeehr viel zitiere. Aber jetzt weiß ich endlich, wie es geht – und ich habe wirklich Angst, versehentlich ein Plagiat zu begehen.


    In ein paar Schreibpausen habe ich den Sonnenschein genutzt und beim Laufen festgestellt, dass mein letzter Laufschuhkauf ein klarer Fehlgriff war. Die fehlende Dämpfung macht sich auf dem durchgehenden Asphaltboden wirklich unangenehm bemerkbar, und ich vermisse meine (leider sehr durchgelaufenen) Asics unfassbar. Das waren bisher die besten Laufschuhe! Ich weiß ja schon, was ich in zwölf Wochen machen werde;) .

    Aber bis dahin stehen noch fünf Assignments, mindestens drei Programmieraufgaben und zwei Prüfungen an. Die Anforderungen während des Semesters sind hier in meinen Augen deutlich höher als in Deutschland. Der Vorteil: Die Modulnote hängt am Ende nicht nur von einer einzigen Prüfung ab, sondern setzt sich aus mehreren Aufgaben zusammen. Ein weiterer Pluspunkt (zumindest aus der Sicht einer vorbildlichen Studentin höhö;) ): Man ist gezwungen, sich kontinuierlich (oder so weit es die Abgaben erlauben) mit dem Stoff zu beschäftigen. Ein Nachteil: Ich bin es nicht gewohnt und es nimmt sehr viel Raum ein.

    Irgendwann möchte ich aber wenigstens ein bisschen mehr von Norwegen sehen. Deshalb habe ich heute Sitzplatz 42 gebucht und freue mich auf eine Reise ein Stück weiter gen Norden.

    Worüber ich mich auch sehr freue: meine Regenhose. Dank ihr konnte ich heute trotz Dauerregen wunderbar trocken spazieren. Wobei ich dazu sagen muss, dass der Regen nicht allzu schlimm war – eher ein nerviges, verstärktes Nieseln.


    Neben dem Sonne-Nutzen, Regenhose-Tragen und Assignment-Schreiben gab es auch einen Love-Song-Test in der Global Lounge. Ich höre hier dank meiner wirklich tollen Kopfhörer (die fast auf dem selben Level sind wie meine Asics-Laufschuhe) sehr viel Musik. Ohne sie würde ich das Arbeiten in der Uni kaum überleben, denn Noise-Cancelling ist teilweise absolut notwendig. Aber auch der Besuch in der Küche ist ohne Musik nur schwer auszuhalten. Außerdem muss ich mich auf meine Konzerte dieses Jahr vorbereiten;) .

    Das Problem: Es sind deutschsprachige Künstler. Beim Love-Song-Test kamen allerdings nur englischsprachige Songs dran – und ich bin wirklich unfassbar schlecht darin, mir Titel und Interpreten zu merken. Ich schaue nur nach, wenn mir ein Lied wirklich extrem gut gefällt, aber meistens bin ich selbst dafür zu faul. Dementsprechend war mein Ergebnis auch nicht gerade glänzend – ich wurde Dritte von vier. Aber immerhin nicht Letzte!

    Nachdem ich die Küche ein wenig in einen angenehmeren Zustand gebracht hatte, war ich zwei Tage später wirklich sehr schockiert, als ich jede Menge gelbe Punkte auf dem Boden und der Arbeitsfläche entdeckte. Es war mir sehr unangenehm, aber auf Anraten meiner Zimmernachbarin habe ich die Küchengruppe genutzt und ein wenig über mein „Leid“ geklagt – und siehe da, am Abend war alles schön sauber! Warum nicht gleich so?! Das würde definitiv Zeit und Nerven sparen.

    In unsere Küche ist auch ein Basilikum eingezogen, denn ein paar Erasmus-Studierende sind nach Tromsø gefahren. Die Pflanze macht allerdings keinen besonders lebendigen Eindruck mehr, aber ihre Besitzerin ist überzeugt, dass nur ein wenig Zuneigung notwendig sei.


    Auch das Studierendenwerk scheint zu denken, dass die Bewohner des Wohnheims wohl mehr Zuneigung benötigen. Dementsprechend wird der Waschraum renoviert – allerdings wurde das erst zwei Stunden nach Baubeginn verkündet. Ich habe mich wirklich sehr geärgert, denn an dem Tag musste ich unbedingt waschen, da einige Sachen langsam knapp wurden. Die Tage zuvor hatte ich es wunderbar vor mir hergeschoben:( . Jetzt ist die Waschraumtür in einem sehr hässlichen Gelbton gestrichen, und ich frage mich, was man sich (nicht) bei der Farbauswahl gedacht hat.

    Ein paar Tage später wurde uns mitgeteilt, dass das Wasser für einige Stunden abgestellt wird – die Rohrleitungen mussten inspiziert werden. Kurz darauf kam dann auch noch die Benachrichtigung, dass das WLAN demnächst für Wartungsarbeiten über einen Tag verteilt für kurze Perioden ausfallen könnte. Irgendwie häuft sich das gerade, und so muss ich immer in die Uni fliehen – dort funktioniert das Wasser immerhin.

    Dafür habe ich aber festgestellt (zumindest an einem Tag vor einer Vorlesung), dass die Toiletten in sämtlichen Uni-Gängen zur gleichen Zeit gereinigt werden. Wenn man nur kurz Zeit vor einer Vorlesung hat, ist das wirklich ungünstig. Zum Glück gibt es hier aber immer eine Viertelstunde Pause innerhalb der Vorlesungen.

  • Valentine’s Day Party

    Valentine’s Day Party

    Hallo:)

    Dank meiner allerbesten Mitbewohnerin, die hier gleichzeitig als Praktikantin im International Office arbeitet, gab es am Valentinstag eine kleine Party. Jeder sollte etwas zu essen mitbringen sowie einen Namen ziehen und für diese Person ein kleines „Secret Valentine“-Geschenk besorgen.

    Ich war etwas unsicher, was ich verschenken sollte, denn ich kannte meine zugeloste Person (verständlicherweise) nicht besonders gut. Beim Besuch in der Schokoladenmanufaktur dachte ich mir jedoch, dass Schokolade bestimmt keine schlechte Wahl wäre. Doch als ich dann vor der riesigen Auswahl an Sorten und Geschmacksrichtungen stand, fühlte ich mich ziemlich überfordert. Umso mehr freute es mich, als meine Schokolade nach dem Probieren als „very good“ deklariert wurde.

    Ein weiteres kleines Problem bestand darin, mich für ein Gericht zu entscheiden. Zunächst hatte ich überlegt, meine wundervollen Quarkbrötchen zu backen. Doch dann fiel mir ein, dass ich hier noch nirgends Quark gesehen hatte – wohl aber Hüttenkäse. Also entschied ich mich kurzerhand, kleine Hüttenkäsetaler zuzubereiten. Und weil eine runde Form natürlich langweilig gewesen wäre, nahm ich mir vor, Herzen aus der Masse zu formen.

    Naja, das hat mehr oder weniger gut funktioniert – und der Ofen hat mich auch wirklich zur Weißglut gebracht. Die Bleche klemmen so unfassbar darin, dass ich eines gar nicht verwenden konnte. Also musste ich auf meine Backform zurückgreifen und das andere Blech nutzen, das sich zumindest halbwegs herausnehmen ließ.


    Ich war sehr dankbar, dass ich rechtzeitig fertig geworden bin – vor allem, weil ich glücklicherweise früher als ursprünglich geplant angefangen hatte. Das Formen der Herzen dauerte ewig, und aufgrund des Backofens musste ich die Backzeit immer weiter verlängern.

    Obwohl ich nur ein paar Minuten nach 19 Uhr ankam, war ich die Erste. Und ich musste eine ganze Stunde warten, bis ich endlich etwas zu essen auf meinem Teller hatte – die Elchklöppschen mussten noch zubereitet werden:( .


    Wir beiden Vegetarierinnen waren wenig begeistert davon, auf das Fleisch warten zu müssen. Irgendwann fingen wir an, die absolut delikate Guacamole als Appetizer zu nutzen und „nur kurz“ zu probieren. Vor uns stand eine große Auswahl an verschiedensten Gerichten, und wir wollten sie einfach alle testen.

    Es war richtig schön, dass jeder etwas mitgebracht hatte und sich die kulturelle Vielfalt auf unseren Tellern widerspiegelte – wobei ich auf die armen Elche wirklich hätte verzichten können! Die spanischen und italienischen Gerichte waren absolut traumhaft, genauso wie die Schoko-Mousse meiner Mitbewohnerin . Dazu ist anzumerken, dass ich die Schokolade dafür besorgte, denn sie hatte es den Tag vorher vergessen und ich musste eh noch einkaufen. Auch den Apfelkuchen konnte ich an dem Abend probieren – er war wunderbar zimtig, aber ein paar mehr Äpfel hätten sicher auch nicht geschadet;) .

    Nach dem ersten Highlight folgte direkt das zweite: das Verteilen der Geschenke. Und was soll ich sagen? Mein Geschenk hätte nicht besser sein können. Es war eine kleine Pflanze aus dem wundervollen Blumenladen und eine gut hochprozentige Schokolade. Ich war wirklich überwältigt, wie perfekt das gepasst hat, und habe mich riesig gefreut!


    Jetzt bin ich in Besitz (und auch Eigentümerin – ich habe aufgepasst im WR-Unterricht;) ) von drei tollen Pflanzen und hoffe, dass sie alle mit mir nach Deutschland umziehen können.

    An dem Abend habe ich mich endlich auch einmal mit den beiden Franzosen unterhalten, die ich schon ein paar Mal beim Laufen gesehen hatte (es waren -2 °C, und sie waren in superkurzen Hosen unterwegs!). Ich wurde gefragt, ob ich nicht einmal mitkommen möchte – und natürlich konnte ich nicht nein sagen, auch wenn ich ein wenig befürchte, dass ich ihr Tempo ganz schön runterziehen werde.

  • Ein wenig Alltag

    Ein wenig Alltag

    Hallo:)

    Ich habe es endlich getan und mich zum Schwimmen angemeldet! Die einzige Herausforderung besteht nun darin, sich um 18:30 Uhr zu motivieren, auch wirklich hinzugehen. Eine einfache Rechnung hilft mir dabei: Ich habe etwa 34 € für meine Mitgliedschaft bezahlt (das Schwimmen ist damit kostenlos), und je öfter ich gehe, desto günstiger wird es;) . Mein Ziel: mindestens acht Besuche, damit ich den Schwimmbadpreis in Deutschland unterbiete.

    Was soll ich sagen – das letzte Mal schwimmen war ich im September letzten Jahres, und das habe ich deutlich gemerkt. Natürlich könnte ich es teilweise darauf schieben, dass ich an eine 50-Meter-Bahn gewöhnt bin und bei 25 Metern öfter wenden muss – das kostet ganz schön Zeit! Die Wahrheit ist aber leider das fehlende Training.

    Trotzdem bin ich hochmotiviert, wieder regelmäßig schwimmen zu gehen, denn danach fühle ich mich wirklich deutlich besser. Leider ist es dieses Mal ausgefallen, und dabei hatte ich extra schon um 17:30 Uhr Abendbrot gegessen – so werden die acht Besuche schwieriger:/ .


    Meine neueste kulinarische Entdeckung hier ist herzhaft: Da ich in Norwegen noch keine Aufstriche oder Ähnliches (um ehrlich zu sein: es gibt hier Hummus, aber der schmeckt nicht ansatzweise so gut wie der selbstgemachte in Deutschland) gefunden habe, bin ich auf Frischkäse umgestiegen. In Kombination mit Brie ist das wirklich genial – eine absolute Empfehlung!

    Was ich ebenfalls sehr empfehlen kann: Probleme aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Wieder einmal habe ich an einem Tag ziemlich frustriert aufgegeben und beschlossen, meine Aufgabe vorerst ruhen zu lassen. Doch am nächsten Tag hat das Plotten der Decision Trees dann doch noch geklappt – und ich war ziemlich glücklich darüber.

    Außerdem habe ich endlich einen Teil der Pflicht-Programmieraufgaben vorgestellt. In einem Modul müssen wir mindestens sechs von elf Hausaufgaben verteidigen. Drei hatte ich bereits fertig, aber die Präsentation habe ich ewig vor mir hergeschoben. Code zu erklären liegt mir nicht besonders – und dann auch noch in einer Fremdsprache! Dank motivierender Worte habe ich es trotzdem durchgezogen. Zudem wollte ich die Hälfte der Aufgaben noch in meinem alten Lebensjahr abschließen – Ziel erreicht!


    In letzter Zeit muss ich die Windvorhersage wirklich genau im Blick behalten. Meiner Meinung nach ist es oft schon ziemlich stürmisch, und vor allem beim Laufen macht es nicht gerade Spaß, gegen den Wind anzukämpfen – erst recht nicht bergauf;) .

    Ich muss gestehen, dass ich meine neue Laufjacke doch schon ausprobiert habe. Zum Glück hat es nicht geregnet, aber ich wollte wissen, wie sie sich anfühlt. Dazu habe ich auch meine neue Laufhose getragen – und ich bin absolut begeistert, wie gut sie sitzt! Nichts verrutscht, sie hat richtig praktische Taschen – und ich nur leider keine Riegel, die ich einpacken könnte;) . Die Hose ist wirklich genial!

    Die Jacke konnte ich dann doch noch bei schlechten Witterungsbedingungen tragen (und extremem Gegenwind!). Sie hat sich als regenfest erwiesen – naja, zumindest als schneefest. Aber sie ist toll, und ich bin sehr glücklich, dass sie in meinen Kleiderschrank eingezogen ist.


    Neulich habe ich verzweifelt ein Kleidungsstück gesucht und war überglücklich, als ich es schließlich in meinem Pulli gefunden habe. Mir ist wirklich ein Stein vom Herzen gefallen, denn meine Suche in der Waschmaschine sowie auf dem Weg dorthin war leider erfolglos.

    Und ich habe endlich meinen zweiten Gratis-Cappuccino bekommen! Meinen Kaffeekonsum versuche ich aufgrund des Preises ein wenig zu reduzieren, aber ein kostenloses Getränk zählt nicht in die wöchentliche Bilanz;) . Die Antwort meiner Mitbewohnerin darauf wäre: „It’s just girl math.“

    Apropos Cappuccino: Mein Laptopladekabel ist neulich darin gelandet – ja, ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte (vielleicht kann ich es auf die Tageszeit schieben). Nachdem ich es sorgfältig gereinigt und eine Weile nicht an meinen Laptop angeschlossen hatte, war ich mehr als erleichtert, dass kein Kurzschluss oder ähnliches passiert ist. Bis jetzt funktioniert es einwandfrei.


    Mein Cappuccinokonsum ist in den letzten Tagen leider trotz Vorsatz stark angestiegen. Beim Bestellen musste ich inzwischen nicht einmal mehr etwas sagen – man wusste bereits, was ich haben wollte. Schuld daran war ein Assignment, das ich abgeben musste und was mich wirklich fertig gemacht hat.

    An einem Tag war ich sogar felsenfest überzeugt, bereits auf meinem Stockwerk angekommen zu sein, und habe verzweifelt versucht, „meine“ Tür aufzuschließen – nur um festzustellen, dass ich ein Stockwerk zu tief war.

    Außerdem war ich so sehr in die Mustererkennung vertieft, dass ich gefühlt alles in meinem Alltag nur noch in Mustern gesehen und klassifiziert habe – schrecklich!

    Ich saß sogar am Wochenende in der Uni. Leider war mein Lieblingsplatz nicht zugänglich, und der Ersatzplatz bestand aus einem wackeligen Tisch. Es hat trotzdem irgendwie funktioniert – zumindest, solange ich nur auf einer Tischhälfte gearbeitet habe.

    Ohne Unterstützung aus Deutschland wäre ich niemals rechtzeitig fertig geworden. Während der Hilfestellung wurden genüsslich die von mir geschickten Zimtschnecken verspeist – da war ich doch sehr zufrieden mit meiner Entscheidung, sie ins kleine Paket zu packen;) .


    Beim Einkaufen gab es diese Woche nur 1,5 %-Joghurt. Naturjoghurt scheint in Norwegen wirklich nicht weit verbreitet zu sein. Die meisten Packungen im Kühlregal enthalten Fruchtzusätze – und das kommt definitiv nicht in mein Müsli! Nun ja, jetzt bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als ein paar Tage mit fettreduziertem Joghurt auszukommen. Ich vermisse die Cremigkeit jetzt schon und hoffe, dass beim nächsten Einkauf wieder normaler Joghurt verfügbar ist!

    Erstaunlich viele Produkte hier sind fettreduziert. Es hat ziemlich lange gedauert, bis ich normalen Hüttenkäse gefunden habe – ohne Fruchtgeschmack und mit mehr als 0,2 % Fett. Jetzt weiß ich aber, wo ich suchen muss, und bin ziemlich happy, eine Alternative zu meinem Frischkäse zu haben. Pur schmeckt Hüttenkäse zwar nach fast nichts, aber mit Tahin und Eierspeisgewürz kann ich es sehr empfehlen – und die Gurkenscheibchen dürfen natürlich auch nicht fehlen;) .


    Und ich habe mir endlich Batterien für die Lichterkette gekauft, die ich zum Geburtstag bekommen habe. Über dem Bett wollte der Klebestreifen einfach nicht halten, und ich war es leid, die Lichterkette alle zehn Minuten neu zu befestigen. Also ist sie kurzerhand umgezogen – und hält (bis jetzt) einwandfrei am Ikea-Regal.

    Ein weiteres Einkaufshighlight waren die pinken Müllbeutel. Sie passen farblich perfekt zu meinen Kisten und dem Nagellack, den ich mir gerade aufgetragen habe;) .


    Diese Woche hatte ein weiterer Erasmus-Student Geburtstag. Er wollte unbedingt Apfelkuchen backen, also lieh ich ihm (nachmittags um 14 Uhr) meinen Sparschäler sowie einen Messbecher. Gegen 18 Uhr wollte ich dann meine Möhrchen schälen – und brauchte natürlich den Schäler. Er meinte, ich könne ihn holen.

    In seiner Küche angekommen, fand ich ihn ziemlich verzweifelt vor einer Menge Zutaten stehend vor – der Apfelkuchen war noch nicht einmal ansatzweise fertig. Im Gegenteil, es wurde noch immer nach einem Rezept gesucht – ich suche ja erst das Rezept, bevor ich die Zutaten kaufe. Fünf Minuten später hatte sich das Problem aber gelöst und ich konnte noch mit einem passenden Rezept aushelfen. Spätabends war ich dann sehr erleichtert, als ich die Nachricht: „The cake tastes exactly how I wanted it to taste like 🔥🔥🔥😋“ erhielt.