Autor: admin

  • Die Ersten Tage

    Die Ersten Tage

    Hallo:)

    Mein Wecker klingelte um 6:30 Uhr. Punkt 7:00 Uhr war ich zum „Telefonieren & Frühstücken“ verabredet. Als ich aus dem Fenster blickte, war es – wie zu erwarten – noch stockdunkel. Im Gegensatz zum letzten Tag fielen aber keine dicken Schneeflocken vom Himmel.

    Für die Frühstücksvorbereitung musste ich jedoch die Küche betreten. Mit Musik auf den Ohren wurde der Prozess erträglicher und ich traute mich.
    Da alle Tüten mit meinen Körnern und Saaten, die ich aus Deutschland mitgenommen hatte, erst geöffnet werden mussten, und ich hier keine praktischen Gläser wie in Deutschland besitze, dauerte es eine Weile, bis die ganzen Zutaten in meiner Schüssel landeten. Erst musste ich die Packungen öffnen und dann mit den mehr oder weniger gut klebenden Wiederverschluss-Pads schließen.


    Nach dem kleinen Frühstücksdate verkroch ich mich wieder ins Bett, um noch mehr empfohlene Apps herunterzuladen und meine weiteren To-Dos zu studieren. Es war herrlich gemütlich und kuschelig warm. Doch plötzlich ertönte der Feueralarm. Etwas panisch zog ich meine Jacke an, schnappte mein Handy und lief die Treppen nach draußen. Kurz darauf traf die Feuerwehr ein und gab nach zwei Minuten Entwarnung: Jemand hatte „nur“ die Mikrowelle falsch bedient und dadurch roch es auch so stark nach verbrannten Brötchen.

    Zurück im Zimmer war es dann an der Zeit, meine Sachen für die Uni zusammenzupacken. Mit diversen Kleidungsschichten ging ich los – nur um vor Ort festzustellen, dass ein T-Shirt in den Uni-Gebäuden locker ausgereicht hätte.

    Es war der Orientation Day für alle internationalen Studierenden. Uns wurden wichtige Informationen vermittelt: was es an der Uni alles zu beachten gäbe, dass wir uns bei der Polizei registrieren müssten und wie man sich in Norwegen verhielt.
    Beim gemeinsamen Pizza-Essen kamen wir ein wenig ins Gespräch und stärkten uns für die anschließende Campustour. Im Vergleich zur Universität in Deutschland war der Campus recht klein. Dementsprechend dauerte die Tour auch nicht sehr lange. So konnte ich danach noch das Foto (es waren ehrlicherweise zwei, da der erste Versuch missglückte) für meinen Studierendenausweis machen.

    Auf der Campustour wurde uns ein Raum gezeigt, von dem man das Meer sehen konnte – so weit schien es also nicht zu sein. Ich wollte unbedingt dorthin und stapfte deswegen gut eingemummelt los.

    Irgendwie verstehen sich Google Maps und ich allerdings nicht so gut. Im Hellen habe ich es leider nicht mehr ganz geschafft, aber irgendwann erreichte ich das Wasser doch noch. Auf dem Weg entdeckte ich sogar ungeplant weitere Einkaufsmöglichkeiten. Der Supermarkt, den ich an meinem Ankunftstag besucht hatte, wird boykottiert!


    Zufrieden mit meiner Fotoausbeute des Spaziergangs machte ich mich auf den Rückweg. Zum Glück hatte ich noch Reste der Räuchertofu-Pasta, sodass ich schnell aus der Küche verschwinden konnte. Die Mikrowelle habe ich nach einem kurzen Blick vorsichtshalber vermieden und es gab kalte Nudeln.

    Am nächsten Morgen war ich ein wenig aufgeregt – meine erste Vorlesung, auf die ich mich so sehr gefreut hatte, begann um 8:15 Uhr. Das Finden des Raumes gestaltete sich trotz Navigation schwieriger als gedacht, aber ich schaffte es dennoch pünktlich. Der Dozent hingegen fehlte. Zwei norwegische Studenten (wir waren zu fünft) verließen nach einer Viertelstunde den Raum, und ich war zunehmend unsicher. Es gab weder eine Mail noch eine sonstige Benachrichtigung im Uni-Portal. Als ich die verbliebenden Kommilitonen fragte, ob die Vorlesung überhaupt stattfindet, erklärten sie mir, dass dies sehr unwahrscheinlich sei. Wenn der Professor nach (mittlerweile) 20 Minuten nicht erscheint, wird er vermutlich auch nicht mehr kommen. Ein bisschen traurig verließ ich den Raum und versuchte den schnellsten Weg durch das Gebäude-Labyrinth zu finden.

    Da das Wohnheim nicht weit entfernt ist, holte ich meinen Laptop und setzte mich wieder in die Uni. Es gibt hier jede Menge Sitzgelegenheiten in einer Art überdachten Straße. Mit einem Cappuccino (die Kaffeeliebe litt schon seit drei Tagen) machte ich es mir gemütlich. Der Cappuccino war, wie alles andere hier, nicht so super günstig, aber immerhin gibt es eine Stempelkarte und das neunte Getränk ist damit kostenlos. Mal sehen, ob ich es bis dahin schaffe!

    Durch den Vorlesungsausfall hatte ich genügend Zeit, an diesem Blog zu schreiben, meine Mitbewohnerin in der Global Lounge zu besuchen und ein paar bürokratische To-Dos zu erledigen.

    Nachmittags war ein Spaziergang mit anderen Erasmus-Studierenden geplant. Ich freute mich sehr, denn ein wenig frische Luft tut eigentlich immer gut und die Sonne schien im Gegensatz zu den letzten Tagen wunderschön!
    Wir machten uns auf den Weg in Richtung Stadtzentrum und Meer. Am Ziel angekommen, entdeckten wir überrascht, dass der überflüssige Schnee von den Straßen einfach ins Meer gekippt wird. Überall im klaren, blauen Wasser schwammen kleine Eisberge. Und es glitzerte malerisch im Sonnenschein.


    Anschließend gingen wir durch das kleine Einkaufszentrum weiter. Dort konnte ich mich ein wenig aufwärmen und unterwegs entdeckte ich wunderschöne Karten – leider auch für einen stolzen, norwegischen Preis.

    Wieder an der frischen Luft, verzauberten mich die hell gestrichenen Häuser und der funkelnde Schnee im Sonnenschein. Für diesen Anblick hatte es sich definitiv gelohnt, die ersten Tage durchzuhalten.


    Als ich noch schnell Spülmittel kaufen wollte, griff ich – dumme Nuss -versehentlich zum Klarspüler. Dabei hatte ich mich so darauf gefreut, endlich nicht mehr ohne Seife abwaschen zu müssen.

    Abends stand die Rote Bete in Form von Ofengemüse auf dem Speiseplan. Mittlerweile hatte ich mir Gedanken über deren Zubereitung gemacht. Allerdings werde ich den Ofen so schnell wohl nicht mehr nutzen: Das Backblech klemmte und richtig warm wurde es auch nicht. Zum Glück lässt sich Rote Bete auch roh essen.

    Am nächsten Morgen hatte ich eine weitere Vorlesung von dem Modul, welches bereits einmal ausgefallen war. Ganz vorbildlich navigierte ich durch das Labyrinth aus Gängen – nur um festzustellen, dass der Dozent wieder nicht erschienen war. Zum Trost gab es einen Cappuccino inklusive zweitem Stempel auf der Rabattkarte.

    Auch der Spaziergang am Nachmittag hat die Stimmung definitiv gehoben, denn die Landschaft ist einfach ein Traum!


    Abends trudelte dann das verlockende Angebot ein, eine frisch gebackene Zimtschnecke eine Etage unter mir abzuholen. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen – und sie war noch richtig schön warm!


    Der nächste Morgen startete mit einem Tee, der perfekt zur Situation passte. Ich war ein wenig nervös, denn eine neue Vorlesung eines anderen Kurses stand an. Diesmal war ich mir ziemlich sicher, dass sie tatsächlich auch stattfinden würde.
    Bevor ich mich auf den Weg zur Uni machte, musste ich noch einkaufen – vor allem Spülmittel. Das fand ich und nach einer erfolglosen Gnocchi-Suche (ich suchte mindestens fünf Minuten) wurden diese mit Couscous substituiert.
    Um mich danach ein wenig aufzumuntern (die Nacht war nicht die schönste), ging es vor der Lehrveranstaltung an der „Kaffeebaren“ vorbei. Der dritte Stempel auf der Rabattkarte war fällig und der Cappuccino notwendig.

    Die Vorlesung fand statt, doch ich muss gestehen, dass ich ganz unvorbildlich nicht zur anschließenden Übung gegangen bin. Zum einen war ich hundemüde, zum anderen hatte ich bereits drei Viertel der Aufgaben während der Vorlesung gelöst.
    Um die Sonnenstrahlen noch ein wenig zu genießen und nicht Gefahr zu laufen, einzuschlafen, machte ich einen kleinen Spaziergang am Meer. Es war noch nicht einmal 14:00 Uhr, und der Mond war bereits am Himmel zu sehen. Und die Wolken boten ein fantastisches Schauspiel!


    Was fehlte bisher in Skandinavien? Genau – ein Einkauf bei Ikea (auch wenn das eher nach Schweden passt, aber psssst).
    Gemeinsam mit ein paar anderen Erasmus-Studierenden machte ich mich am späten Nachmittag auf, fehlende Dinge zu besorgen. Natürlich durfte ein Stopp beim Essen nicht fehlen – die Küche musste ich an diesem Abend definitiv nicht mehr betreten (Ziel erreicht!).
    Die Korvmoj, die vegetarische Variante des Hotdogs, überzeugte mit ihren Linsen (wichtige Proteinquelle, haha) und für drei Kronen mehr konnte ich sogar Toppings wählen. Im Gegensatz zu Deutschland kosten diese hier extra, aber die Soßen gab es kostenlos dazu. So viel man ins Brötchen und auf das Würstchen packen konnte, war möglich. Mit den vier Soßen kreierte ich einen wunderschönen Farbverlauf auf meinen Hotdogs. Und was soll ich sagen – es war ein Drei-Gänge-Menü für 2,36€ (und das in Norwegen!). Die Zimtschnecke als Dessert war fluffig, zimtig, mega warm und rettet jede miese Stimmung. 😉


    Mit ein paar praktischen Glasdosen, der erfreulichen Aussicht, die Küche nicht mehr betreten zu müssen, und endlich einem Zahnputzbecher (als Ersatz für den, der in Deutschland kaputt gegangen war) endete der Tag – und dieser Blog-Beitrag.


  • Ankunft im Schnee

    Ankunft im Schnee

    Hallo:)

    Am Busbahnhof in Oslo angekommen, musste ich zunächst feststellen, dass zwei Busse zur gleichen Zeit in dieselbe Richtung fuhren. Der Unterschied lag anscheinend in den Unternehmen. Trotzdem war ich etwas verwirrt. Also ging ich kurzerhand zum Infoschalter, wo man mir sehr freundlich Auskunft gab.

    Und dann saß ich im Bus. Die norwegischen Durchsagen konnte ich natürlich nicht verstehen und so lang alleine Bus fahren war für mich ebenfalls eine Premiere (und dann gleich noch im Ausland!). In diesem Moment begann ich wieder, die für mich ungewohnte Spontanität meiner Entscheidung für ein Auslandssemester zu hinterfragen. Um mich ein wenig abzulenken, setzte ich meine Kopfhörer auf und starrte aus dem Fenster.

    Da es an diesem Morgen bitterkalt in Oslo war, hatte ich vorsichtshalber zwei Hosen angezogen. Wenig überraschend wurde mir während der Busfahrt dann doch viel zu warm. Trinken traute ich mich auch nicht, da ich auf der Fahrt nicht auf die Toilette wollte.

    Wie bereits angekündigt, verzögerte sich die Fahrt aufgrund des Wetters. Dank Google Maps und dem Vergleichen der geplanten Ankunftszeiten an den Haltestellen konnte ich mich zumindest ein wenig orientieren. Irgendwann gab ich jedoch die Hoffnung auf und schrieb meiner Gastuniversität, dass ich die geplante Ankunftszeit nicht schaffen werde. Der Bus fuhr teilweise direkt hinter Räumfahrzeugen her und wegen des Schnees sowie der schlechten Sicht, war die Geschwindigkeit schon stark reduziert. Doch am Ende dachte ich mir: Besser sicher und langsam ankommen, als gar nicht.


    Etwa eine Stunde später als geplant, musste ich dann aussteigen – mitten im Schneesturm. Der Wind war auch noch so unfassbar freundlich und blies mir die fetten Schneeflocken mit voller Wucht direkt ins Gesicht. Die Navigation wurde somit mehr als erschwert.
    Auf einer Strecke von nicht einmal einem Kilometer habe ich mich mindestens drei Mal verlaufen und musste aufpassen, nicht vom Wind umgeweht zu werden. Der Rucksack auf meinem Rücken machte die Angriffsfläche natürlich nicht gerade kleiner.

    Nach ungefähr 45 Minuten erreichte ich endlich die Uni. Beide Hosen waren durch den Schnee komplett durchnässt. Die Kapuze hatte leider auch gar keine Möglichkeit, meine Haare (trotz Mütze!) vor Feuchtigkeit zu schützen.
    Ein Glück traf ich auf dem Parkplatz einen Kommilitonen aus Deutschland. Das Angebot, meine Sachen zunächst bei ihm abzustellen und nicht direkt die Schlüssel für mein Zimmer abzuholen, nahm ich nur zu gerne an. Als ich dann meinen Rucksack absetzte, staunte ich nicht schlecht über die dicke Schneeschicht, die sich darauf angesammelt hat.


    Ich wollte so schnell wie möglich die Zimmerschlüssel holen, dringend auf die Toilette gehen und endlich etwas essen. Das Frühstück im Hotel war doch schon länger her.
    Nur verlief das Abholen nicht so reibungslos wie gewünscht. Die Verantwortlichen machten anscheinend gerade Pause. Irgendwann konnte ich die Schlüssel in Empfang nehmen, den verschneiten Rucksack wieder aufsetzen und mein Wohnheimzimmer betreten. Der erste Eindruck war ein kleiner Schock – was ja irgendwie normal ist, denn die Wände waren kahl und das Zimmer noch nicht eingerichtet. Trotzdem hat mich das nach der langen Reise sehr fertig gemacht. Dank meiner Oma konnte ich ein paar Gläser meines geliebten Nussmuses mit nach Norwegen nehmen, wodurch die Stimmung wieder etwas aufgeheitert wurde.

    Da ich abends nicht noch das ganze restliche Glas Haselnussmus vernichten wollte, blieb mir nichts anderes übrig, als einkaufen zu gehen. Der Blick aus dem Fenster hielt mich jedoch ab. Aber was muss, das muss.
    Nach langem Hin und Her, begleitet von dem Wunsch, einfach wieder nach Deutschland zu fahren, traute ich mich raus in den Schneesturm. Vielleicht hätte ich die Regenhose anziehen sollen, um meine Hosen vor weiterer Nässe zu schützen, aber die lag irgendwo tief in meinem Rucksack vergraben.

    Ich fand es schon sehr mutig von mir, bei diesem Wetter überhaupt das Haus zu verlassen. Dementsprechend hat es mich ein wenig verletzt, von einem Mitarbeiter des Supermarkts ausgelacht zu werden – nur weil ich zu Fuß kam und danach aussah wie ein Schneemann. Dabei sollte er doch eigentlich wissen, wie die Witterungsbedingungen in Norwegen sein können.
    So verwirrt, wie ich nach dem Betreten des Supermarkts war, kaufte ich entsprechend ein. Meine Hände waren kalt und viel zu nass, um die Einkaufsliste auf meinem Handy abzurufen. Immerhin fand ich Nudeln (sogar Vollkorn!), passierte Tomaten und eine wunderschön große Rote Bete. Gedanken über die Zubereitung habe ich mir natürlich nicht gemacht.

    Nass und geschafft betrat ich dann die Gemeinschaftsküche. Zum einen wollte ich meinen Einkauf wegräumen, zum anderen mein mitgebrachtes Geschirr (und das Nussmus!) verstauen. Das Erste, was mir auffiel, war der ekelhafte Geruch (seid froh, dass das hier kein 4D-Blog ist!!!). Sauber war es auch nicht, und bis heute ekelt es mich, diese Küche zu betreten.
    Wenigstens entspricht mein Teil des Küchenschranks meinen optischen Ansprüchen und ist schön ordentlich eingeräumt.


    Das Zimmer wurde meinen optischen Ansprüchen noch nicht gerecht. Ich musste nach wie vor mein ganzes Gepäck ausräumen – zwei Rucksäcke, eine Tasche und den großen Koffer. Und eigentlich war ich einfach nur fertig.
    „Einfach machen!“ – das Motto eines Dozenten in Deutschland half erstaunlich gut. Also packte ich ein Gepäckstück nach dem anderen aus und stellte dabei fest: Der Teppich war eine wirklich gute Idee. Das Zimmer wirkt damit deutlich wohnlicher.
    Leider sind ein Großteil der Anziehsachen im Rucksack durch den Schnee nass geworden. Ich hätte den Rucksack nach dem Aussteigen in den Schnee stellen müssen, um irgendwo das Cape herauszuholen – nass geworden wäre er so oder so. Meine Jeans hing bereits zum Trocknen über dem Stuhl. Für die restlichen nassen Klamotten musste ich auch noch einen Platz finden. Leider ist es verboten, Sachen auf die Heizung zu legen, und natürlich habe ich mich nicht getraut, die Regel zu brechen. So befestigte ich meine klitschnassen Handschuhe an der Fensteröffnung, sodass sie trotzdem über der Heizung trocknen konnten. Den Rest breitete ich auf meinem Schreibtisch aus.

    Langsam wurde es auch wieder Zeit, die Küche zu betreten, denn ich hatte wirklich großen Hunger. Dank des Telefonierens währenddessen wurde es ein wenig erträglicher. Schön war es dennoch nicht.
    Um den Herd anschalten zu können, muss man einen kleinen Knopf drücken, denn nach 15 Minuten (wenn man nicht nochmal drückt) schaltet er sich automatisch aus. Eigentlich ziemlich sinnvoll, nur leider war ich nicht in der Lage, die Beschreibung richtig zu interpretieren und habe versucht, den gesamten weißen Button zu drücken. Der Herd ging nicht an und meine Verzweiflung wuchs – erst der Schneesturm, dann die ohnehin wenig einladende Küche, und schließlich die Erkenntnis, dass ich mir nicht einmal etwas kochen konnte. Irgendwann gelang es mir, den Herd in Betrieb zu nehmen und der Räuchertofu-Pasta stand nichts mehr im Weg. Das Gericht ist mittlerweile mein absolutes Comfort-Food geworden (und war nach diesem Tag mehr als notwendig) – eigentlich werde ich damit immer bekocht;) . Es ist ein absolutes Träumchen und alle meine Wettkämpfe (naja, zwei haha) liefen danach supi (wortwörtlich).



    Als ich schließlich einen Blick auf die Uhr warf, erstaunte es mich, wie spät es geworden war. Es wurde höchste Zeit, das Badezimmer auszuprobieren.
    Was soll ich sagen – irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Temperatureinstellung der Dusche nicht richtig funktioniert. Für Warmduscher wäre die Temperatur perfekt, für mich ist das Wasser jedoch zu heiß. Egal, wie ich die Einstellung drehe, es ändert sich absolut nichts. Trotzdem habe ich es geschafft und konnte endlich ins Bett fallen.

    Der Tag war wirklich hart, aber ich bin froh, trotz des Wetters und aller Herausforderungen sicher angekommen zu sein.



  • Zweiter Halt: Oslo

    Zweiter Halt: Oslo

    Hallo:)

    Es war 5:45 Uhr als mein Wecker an diesem Morgen klingelte. Um unsere Gastgeber nicht aufzuwecken, versuchten wir, so leise wie möglich unser Frühstück zuzubereiten und die Tür hinter uns zu schließen.
    Ein wenig traurig war ich schon. Kopenhagen hat mir wirklich richtig gut gefallen und die 36 Stunden haben mich etwas verzaubert.


    Während der verspäteten Zugfahrt nach Kopenhagen wurde mir gesagt, dass die Züge außerhalb Deutschlands pünktlicher sind. Ganz optimistisch wie wir waren, hatten wir nicht allzu viel Puffer morgens eingeplant. Als die Metro dann an einer Station plötzlich nicht losfuhr, wurde ich zunehmend nervös. Zu Fuß hätten wir es nicht mehr rechtzeitig geschafft. Nach etwa fünf Minuten schlossen sich dann aber doch noch die Türen.

    Im Zug angekommen, durften wir wieder warten und starteten mit einer Verspätung in den neuen Zugfahr-Tag. Zu allem Überfluss saßen wir auch noch im falschen Abteil und mussten mit dem ganzen Gepäck nochmal umziehen, um auch wirklich in Göteborg anzukommen.
    Die Fahrt verlief ein Glück sehr gemütlich. Fürs Mau-Mau-Spielen waren wir viel zu müde. Dafür bestaunten wir die idyllischen Schneelandschaften Skandinaviens und den Mut der Schweden, bei Minusgraden nur in Stoffhose und Pulli draußen herumzulaufen.


    Trotz einer zwischenzeitlichen Verspätung von 30 Minuten erreichten wir Göteborg absolut pünktlich und wurden direkt vom Weihnachtsmann begrüßt. Der Bahnhof war noch so wundervoll geschmückt. Es glitzerte und funkelte überall. Um unsere kleine Umstiegspause zu nutzen, spazierten wir ein paar Meter außerhalb des Bahnhofs entlang. Sogar ein Hotel war weihnachtlich dekoriert und mit einer riesigen Schleife verpackt. Wenige Schritte reichten, und wir standen am Wasser (und im Schneematsch).


    Anschließend begaben wir uns auf die Suche nach etwas Essbarem. Das Abgebot im Bahnhof war überwältigend, doch am Ende fiel die Wahl auf ein belegtes Brötchen. Das dabei gesparte Geld investierte ich direkt in einen Cappuccino (meine kleine Kaffeeliebe musste zufrieden gestellt werden) und eine Kanelbullar. Die Zimtschnecke war ein absoluter Genuss – herrlich fluffig und sogar noch warm!


    In Schweden fiel an diesem Tag ziemlich viel Schnee, weshalb sich die Ankunft unseres nächsten Zuges verspätete. Allmählich fingen meine Schultern an zu schmerzen, da ich den großen Rucksack seit dem Ausstieg nicht abgenommen hatte. Ich dachte, die knappe Stunde Umstiegszeit würde ich mit dem Rucksack aushalten. Er war leider etwas schwer, sodass es sehr unangenehm ist, ihn vom Boden hochzuheben und aufzusetzen. Die Sitzplätze in der Nähe waren leider alle besetzt und wir mussten eh stehen.
    Nach weiteren 40 Minuten kam der Zug endlich an und wir fanden sogar einen sehr schönen Sitzplatz (gegenüber von einem unfassbar niedlichen Baby, welches eine knuffige Mütze mit Öhrchen trug).
    Aufgrund der Wetterlage fuhren alle Züge in Schweden langsamer und dementsprechend hatten wir eine Menge Zeit, die schwedische Landschaft zu beobachten. Der Schnee nahm immer weiter zu und die Verspätung auch.
    Eigentlich hatten wir uns den Zug extra ausgesucht, um noch ein wenig Tageslicht in Oslo genießen zu können. Doch durch die um 90 Minuten verspätete Ankunft in Oslo, blieb uns das ersehnte Tageslicht leider verwehrt.


    In Oslo angekommen, begrüßte uns die klare, kalte Winterluft. An manchen Stellen war es wirklich sehr glatt und um ein Haar wäre ich auf dem Weg zum Hotel fast ausgerutscht. Ein Glück ist es nicht passiert, denn so vollgepackt, wäre es sicherlich schwierig gewesen, wieder aufzustehen.
    Im Hotel wurde erstmal eine weitere Schicht Kleidung für den Stadtspaziergang angezogen. Und dann ging es auf dem schnellsten Weg zur Oper. Schon innerhalb der ersten halben Stunde an der frischen Luft, bin ich fast erfroren und wollte nur noch schnell was essen und ins Bett.


    Nichts da, ich musste einen Fuß vor den anderen setzen und weiterlaufen. Vorbei am Dom, ging es in Richtung Schloss, zum Parlament und dann endlich in Richtung Abendessen.
    Wie so oft vorhergesagt, war es tatsächlich recht teuer (vielleicht lag es aber auch an dem fancy veganen Restaurant). Doch dafür hatte ich einen perfekten Platz direkt neben einem wunderschön geschmückten Weihnachtsbaum.
    Das Essen zögerten wir sehr in die Länge, weil niemand von uns die Motivation fand, sich erneut der Kälte zu stellen (so konnte ich mir die Dessert-Vitrine ganz ausführlich anschauen). Irgendwann zogen wir dann doch unsere Jacken an und gingen gestärkt zum königlichen Schloss.
    Wir hatten uns anscheinend so gut aufgewärmt, dass wir voller Energie weiter zur Festung Akershus aufbrachen. Auf dem Weg sahen wir das Rathaus und waren erstaunt, wie wenige Menschen auf den Straßen Oslos unterwegs waren.
    Nach ein paar Fotos machten wir uns schließlich auf den Rückweg. Wir liefen durch die wundervoll beleuchteten Straßen, die mit dem Schnee besonders malerisch wirkten. Zurück im Hotel konnte ich mich endlich in aller Ruhe aufwärmen und die Gelegenheit nutzen, eine entspannte Spiegel-Lese-Session zu genießen.
    Für den nächsten Tag hofften wir, dass unsere Verbindungen in die jeweiligen Studienstädte nicht gecancelt werden. Norwegens Bahn hatte angekündigt, alle Strecken zu befahren, wenn auch mit geringerer Auslastung und deutlich langsamer.


    Am nächsten Morgen waren wir überwältigt vom Frühstücksbuffet – so schade, dass ich danach Bus fahren musste. Die Auswahl war riesig, und auch das kleine Vögelchen in mir kam mit allerlei Körnern und Saaten auf seine Kosten.
    Zum allerersten Mal probierte ich einen super healthy Gurke-Apfel-Spinat-Ingwer-Shot. Obwohl ich kein großer Ingwerfan bin (den eingelegten Ingwer beim Sushi liebe ich allerdings!), war es überraschend gut.
    Und dann wurde es Zeit Abschied zu nehmen und den Weg zum Busbahnhof in Oslo zu finden.

  • Erster Halt: København

    Erster Halt: København

    Hallo:)

    Am Freitag ging es los. Mein Wecker klingelte um 5:21 Uhr, und ich war pünktlich am Bahnhof. Dank meines Erste-Klasse-Tickets saß ich sehr komfortabel und auch mein Rucksack hatte genügend Platz.
    Das Problem war die wundervolle Verspätung von 83 Minuten des ersten Zuges, wodurch sich meine Ankunft in Dänemarks Hauptstadt um zwei Stunden verzögerte. Wie das Wetter durchlief ich dabei sämtliche (Gemüts-) Lagen.

    Es war wirklich beeindruckend: Von strahlendem Sonnenschein über Regen, dann fielen plötzlich dicke Schneeflocken vom Himmel und gefühlte drei Minuten später schien schon wieder die Sonne.

    Im Zug nach Kopenhagen war das Mau-Mau-Spielen mein absolutes Highlight. Erwähnenswert sind jedoch auch die Klimaanlage, die periodisch zwischen den Extremen „sehr warm“ und „sehr kalt“ schwankte, sowie die kleine Goodie-Bag mit einem Sandwich, Schoki und einer Flasche Wasser.

    Am Abend sind wir dann schließlich angekommen und wurden mit einer (ein Glück halbwegs vegetarischen) „delicious Italian Carbonara“ begrüßt. Da die Beine nach dem ganzen Tag Sitzen noch ein wenig nach Bewegung lechzten, wurde uns das Stadtviertel gezeigt.
    Die hübschen Häuser und die noch weihnachtliche Straßenbeläuchtung waren wirklich ein wunderschöner Anblick.

    Der nächste Morgen begann mit einem für mich sehr späten Frühstück um 12:30 Uhr. Dafür konnte ich aber das kleine Vögelchen in mir beruhigen, denn ich fand meine geliebten Körner und Nüsse in praktischen kleinen Packungen – perfekt für zwei Frühstücke in Kopenhagen.

    Dann ging es endlich in die Stadt. Wir sahen das teuerste Hotel Kopenhagens (Hotel d’Angleterre), das Schloss Amalienborg und spazierten am Wasser entlang in Richtung der „Kleinen Meerjungfrau“. Nyhavn, als typisches Touristenziel, durfte natürlich auch nicht fehlen und die bunten Häuser sahen wirklich sehr hübsch aus.
    Nur leider hatte ich beim Losgehen die Temperaturen unterschätzt und mir wurde recht schnell recht kühl. Zum Aufwärmen und Stillen meiner kleinen Kaffeeliebe, ging es für mich dann in ein Café am Wasser. Während der Rest der Gruppe ins Wasser sprang, genoss ich eine Kardemummasnurra (Kardamomschnecke). Nur leider war sie – wie zu erwarten – viel zu süß für meinen Geschmack. Ich möchte aber weiterhin das süße Gebäck Skandinaviens probieren und freue mich besonders auf die vielen Zimtschnecken.

    In Kopenhagen sind einfach so unfassbar viele Leute gelaufen. Da wurde ich fast ein bisschen neidisch, denn die Kulisse ist wirklich unschlagbar, und das Wetter eigentlich fantastisch – vorausgesetzt, man war warm genug für das jeweilige Tempo angezogen.

    Die Dänen, zumindest die, mit denen wir unterwegs waren, kochen abends sehr gerne gemeinsam. Also gingen wir mit zu Freunden und ließen den Abend gemütlich ausklingen.
    Die Küche war gut gefüllt, sodass meine einzige Aufgabe darin bestand, die Menge der Knoblauchzehen zu reduzieren und ein paar deutsche Lieder in die Spotify-Warteschlange zu fügen. Unsere Gastgeber waren sehr neugierig, welche Musik wir in Deutschland so hören.

    Und dann ging es schon wieder ans Packen. Genau genommen musste ich nur die Sachen, die ich genutzt hatte, zurück in meinen Rucksack verstauen, denn am nächsten Morgen ging es recht früh weiter.

  • Abschied nehmen

    Abschied nehmen

    Hallo:)

    Nun ist es langsam an der Zeit, Abschied zu nehmen. Irgendwie ging alles doch ganz schön schnell und fällt (glücklicherweise?) mit dem neuen Jahr zusammen.

    Zuerst musste ich mich von einem Teil meiner Kleidung verabschieden. Gemeinsam mit meinen Wanderschuhen, einer kleinen Küchen-Grundausstattung, dem Teppich sowie meiner Blackroll werden sie im Koffer mit dem Auto nach Skadinavien transportiert.

    Am Jahresende bin ich das vorerst letzte Mal über den Uni-Campus gelaufen und habe den wundervollen Sonnenschein dabei richtig genossen. Die aktuellen Minusgrade bereiten mich hoffentlich gut auf zukünftige Läufe in Norwegen vor.

    Meinem geliebten Rennrad, mit dem ich 2024 so schöne Touren gefahren bin (leider viel zu selten), habe ich bereits „Goodbye“ gesagt, als es auf die Rolle montiert wurde.

    Und es gab viele weitere kleine und große Momente, in denen ich mir gedacht habe, dass ich das jetzt erstmal nicht so schnell wiedersehe beziehungsweise genießen kann. Trotz all dem fühlt sich das Semester in Norwegen noch so unfassbar weit weg an. Auch wenn ich gerade alles restliche in den Rucksack gepackt (ja, ich musste nochmal auf den größeren wechseln, da es doch etwas mehr als erwartet war), mein Essen für die Zugfahrt vorbereitet und mir den Wecker für morgen gestellt habe. Meine Fahrkarte ist auch schon in die Interrail-App geladen, genauso wie weitere Apps für den Alltag in Skandinavien.

    Im Moment überwiegt zum Glück die Neugier, und ich bin unendlich gespannt auf die Natur in Norwegen!
    Unitechnisch bin ich allerdings sehr nervös. Natürlich überschneiden sich die beiden Module, die ich unbedingt belegen möchte. Ich bin mir noch nicht sicher, ob man die Vorlesungen einfach auslassen und sich das Skript im Selbststudium aneignen kann (hier mache ich das so oft und wirklich gerne haha).
    In ein paar Tagen weiß ich es hoffentlich.


  • Das Große Packen

    Das Große Packen

    Hallo:)

    Mitten im Adventstrubel, zwischen Weihnachtsmarktbesuchen und Lebkuchenbacken, wurde es so langsam Zeit, eine Packliste zu schreiben.
    Sie wurde immer länger und ich immer unsicherer, ob ich das denn wirklich alles transportiert bekomme. Aber ich fing erst mal an, brav alles nacheinander abzuarbeiten beziehungsweise bestimmte Dinge erst einmal zu besorgen. Dazu zählte zum Beispiel meine mittlerweile absolut geliebte Regenhose, die mir schon so manchen Montagmorgen gerettet hat und der dm-Einkauf, den ich wirklich lange aufschob, da es mir vor den Mengen etwas graute.

    Als es dann ans Packen ging, war ich erstaunt über die immense Kapazität meines Koffers. Die Teller wurden in der Bettwäsche gut eingebettet, mit Gewürzmischungen konnte ich kleine Lücken füllen und sogar meine geliebte (nur viel zu selten genutzte) Blackroll hat entspannt einen Reiseplatz gefunden.
    Und trotz der Weihnachtsgeschenke, die übergangsweise untergebracht wurden, war der Koffer immer noch nicht ausgelastet.

    Ich hatte mir schon vorher ein paar Gedanken gemacht, wie ich mein Wohnheimzimmer dekorieren könnte. Außer ein paar Möbeln soll wohl nichts vorhanden sein.
    So fiel mir ein, dass ich ja noch einen Teppich ungenutzt auf dem Schrank liegen habe und nach kurzem Überlegen fand das gute Ikea-Stück auch seinen Platz im Koffer.

    Nun bin ich sehr gespannt, ob ich meine restlichen Klamotten (nach wahrscheinlich noch mindestens zwei Waschmaschinen) in meinen Rucksack bekomme und dann auch wirklich nichts (Notwendiges) vergessen habe. Aber das schiebe ich bis zum Abend vor der Abreise auf.