Zwei Tage Sonnenschein

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Hallo:)

Ich muss gestehen, dass meine Motivation zum Zimmerputz hier bisher wirklich nicht besonders groß war. In Deutschland putze ich wöchentlich und weiß eigentlich, dass ich mich danach deutlich besser fühle – und irgendwie auch besser lernen kann. Wohnungsputz = Hirnreset?

Nach vier Wochen konnte ich mich endlich dazu durchringen und werde es hoffentlich nun wieder regelmäßig machen. Ein sauberes Zimmer (inklusive Deko) ist doch so viel wert! Leider besitze ich hier jedoch keinen Staubsauger. Aufgrund der Zimmergröße ist das zum Glück nicht allzu schlimm, dennoch fühlte ich mich in ein früheres Jahrhundert zurückversetzt, als ich mein Zimmer gefegt habe.

Pünktlich um 8:00 Uhr war ich im Wäscheraum, der offiziell zu dieser Zeit öffnet, um meine Bettwäsche zu waschen. Die Trockner hier sind großartig – nach etwas mehr als zwei Stunden hielt ich frisch gewaschene, warme und getrocknete Bettwäsche in den Händen. Mein ganzes Zimmer duftete herrlich.

Nach nun fast einer Woche ließ sich endlich wieder die Sonne blicken. Zwar musste ich mehr als den halben Tag drinnen verbringen (Uni sei Dank!), aber am Nachmittag hatte ich ein kleines Laufdate. Vielleicht haben wir sogar extra die Straßenseite gewechselt, nur um in der Sonne laufen zu können. Es war einfach wunderschön!


Die Zimtschnecke im Café tat danach auch richtig gut. Für meine Verhältnisse war es zwar schon etwas spät für einen Nachmittagssnack, aber vielleicht lag das auch daran, dass ich mit einer Spanierin verabredet war;) . Der Zimtschnecke und dem Cappuccino konnte ich jedenfalls nicht widerstehen.

Vielleicht brauchte ich auch einfach etwas Trost, denn ich habe kein Ticket mehr für den ESN-Trip (gemeinsam mit anderen Austauschstudierenden) zum Preikestolen bekommen. Das war wirklich enttäuschend und hat meine Stimmung – trotz des tollen Laufs in der Sonne – ein wenig gedrückt.


Mein Abendessen hat sich durch die verspätete Zimtschnecke ebenfalls nach hinten verschoben – sehr zur Freude meiner Mitbewohnerin. Als Französin findet sie die deutsche Essenszeit ohnehin viel zu früh, und diesmal habe ich sogar nach ihr gegessen. Sie konnte es kaum glauben;) .

Das einzige Problem bei der Zubereitung lag am Messer. Ich habe mir endlich mal kein Tütenbrot, sondern ein frisches gekauft – und es nicht im Laden schneiden lassen. Dementsprechend musste ich ganz schön kämpfen, um halbwegs ansehnliche Scheiben hinzubekommen. Nächstes Mal lasse ich das Brot definitiv vor Ort schneiden!

Um den letzten schönen Tag vor den bevorstehenden grauen Tagen noch einmal auszunutzen, bin ich morgens einkaufen gegangen, um Zutaten für Zimtschnecken zu besorgen. Ich hätte nicht gedacht, dass sechs Zutaten so teuer sein können – aber immerhin war die Kuchenform ja reduziert;) .


Am Nachmittag machten wir uns zu dritt auf den Weg, um den Sonnenuntergang anzusehen. Der Hinweg war etwas chaotisch, und ich war erleichtert festzustellen, dass nicht nur ich Schwierigkeiten mit Google Maps habe;) .

Trotz kleiner Umwege erreichten wir den kleinen Hügel noch rechtzeitig und hatten einen wunderschönen Blick auf das Meer und die Stadt. Leider versteckte sich die Sonne hinter ein paar Wolken – wie immer, wenn wir zu dritt den Sonnenuntergang anschauen möchten.


Danach war es für mich schon zu spät für einen Kaffee, aber ich war froh, mich in der Bäckerei ein wenig aufwärmen zu können, während die anderen etwas tranken. Durch den ansonsten klaren Himmel sank die Temperatur gefühlt rasant, und auf dem Rückweg haben wir uns beeilt, schnell wieder ins Warme zu kommen.