Hallo:)
Es war 5:45 Uhr als mein Wecker an diesem Morgen klingelte. Um unsere Gastgeber nicht aufzuwecken, versuchten wir, so leise wie möglich unser Frühstück zuzubereiten und die Tür hinter uns zu schließen.
Ein wenig traurig war ich schon. Kopenhagen hat mir wirklich richtig gut gefallen und die 36 Stunden haben mich etwas verzaubert.

Während der verspäteten Zugfahrt nach Kopenhagen wurde mir gesagt, dass die Züge außerhalb Deutschlands pünktlicher sind. Ganz optimistisch wie wir waren, hatten wir nicht allzu viel Puffer morgens eingeplant. Als die Metro dann an einer Station plötzlich nicht losfuhr, wurde ich zunehmend nervös. Zu Fuß hätten wir es nicht mehr rechtzeitig geschafft. Nach etwa fünf Minuten schlossen sich dann aber doch noch die Türen.
Im Zug angekommen, durften wir wieder warten und starteten mit einer Verspätung in den neuen Zugfahr-Tag. Zu allem Überfluss saßen wir auch noch im falschen Abteil und mussten mit dem ganzen Gepäck nochmal umziehen, um auch wirklich in Göteborg anzukommen.
Die Fahrt verlief ein Glück sehr gemütlich. Fürs Mau-Mau-Spielen waren wir viel zu müde. Dafür bestaunten wir die idyllischen Schneelandschaften Skandinaviens und den Mut der Schweden, bei Minusgraden nur in Stoffhose und Pulli draußen herumzulaufen.


Trotz einer zwischenzeitlichen Verspätung von 30 Minuten erreichten wir Göteborg absolut pünktlich und wurden direkt vom Weihnachtsmann begrüßt. Der Bahnhof war noch so wundervoll geschmückt. Es glitzerte und funkelte überall. Um unsere kleine Umstiegspause zu nutzen, spazierten wir ein paar Meter außerhalb des Bahnhofs entlang. Sogar ein Hotel war weihnachtlich dekoriert und mit einer riesigen Schleife verpackt. Wenige Schritte reichten, und wir standen am Wasser (und im Schneematsch).





Anschließend begaben wir uns auf die Suche nach etwas Essbarem. Das Abgebot im Bahnhof war überwältigend, doch am Ende fiel die Wahl auf ein belegtes Brötchen. Das dabei gesparte Geld investierte ich direkt in einen Cappuccino (meine kleine Kaffeeliebe musste zufrieden gestellt werden) und eine Kanelbullar. Die Zimtschnecke war ein absoluter Genuss – herrlich fluffig und sogar noch warm!


In Schweden fiel an diesem Tag ziemlich viel Schnee, weshalb sich die Ankunft unseres nächsten Zuges verspätete. Allmählich fingen meine Schultern an zu schmerzen, da ich den großen Rucksack seit dem Ausstieg nicht abgenommen hatte. Ich dachte, die knappe Stunde Umstiegszeit würde ich mit dem Rucksack aushalten. Er war leider etwas schwer, sodass es sehr unangenehm ist, ihn vom Boden hochzuheben und aufzusetzen. Die Sitzplätze in der Nähe waren leider alle besetzt und wir mussten eh stehen.
Nach weiteren 40 Minuten kam der Zug endlich an und wir fanden sogar einen sehr schönen Sitzplatz (gegenüber von einem unfassbar niedlichen Baby, welches eine knuffige Mütze mit Öhrchen trug).
Aufgrund der Wetterlage fuhren alle Züge in Schweden langsamer und dementsprechend hatten wir eine Menge Zeit, die schwedische Landschaft zu beobachten. Der Schnee nahm immer weiter zu und die Verspätung auch.
Eigentlich hatten wir uns den Zug extra ausgesucht, um noch ein wenig Tageslicht in Oslo genießen zu können. Doch durch die um 90 Minuten verspätete Ankunft in Oslo, blieb uns das ersehnte Tageslicht leider verwehrt.



In Oslo angekommen, begrüßte uns die klare, kalte Winterluft. An manchen Stellen war es wirklich sehr glatt und um ein Haar wäre ich auf dem Weg zum Hotel fast ausgerutscht. Ein Glück ist es nicht passiert, denn so vollgepackt, wäre es sicherlich schwierig gewesen, wieder aufzustehen.
Im Hotel wurde erstmal eine weitere Schicht Kleidung für den Stadtspaziergang angezogen. Und dann ging es auf dem schnellsten Weg zur Oper. Schon innerhalb der ersten halben Stunde an der frischen Luft, bin ich fast erfroren und wollte nur noch schnell was essen und ins Bett.



Nichts da, ich musste einen Fuß vor den anderen setzen und weiterlaufen. Vorbei am Dom, ging es in Richtung Schloss, zum Parlament und dann endlich in Richtung Abendessen.
Wie so oft vorhergesagt, war es tatsächlich recht teuer (vielleicht lag es aber auch an dem fancy veganen Restaurant). Doch dafür hatte ich einen perfekten Platz direkt neben einem wunderschön geschmückten Weihnachtsbaum.
Das Essen zögerten wir sehr in die Länge, weil niemand von uns die Motivation fand, sich erneut der Kälte zu stellen (so konnte ich mir die Dessert-Vitrine ganz ausführlich anschauen). Irgendwann zogen wir dann doch unsere Jacken an und gingen gestärkt zum königlichen Schloss.
Wir hatten uns anscheinend so gut aufgewärmt, dass wir voller Energie weiter zur Festung Akershus aufbrachen. Auf dem Weg sahen wir das Rathaus und waren erstaunt, wie wenige Menschen auf den Straßen Oslos unterwegs waren.
Nach ein paar Fotos machten wir uns schließlich auf den Rückweg. Wir liefen durch die wundervoll beleuchteten Straßen, die mit dem Schnee besonders malerisch wirkten. Zurück im Hotel konnte ich mich endlich in aller Ruhe aufwärmen und die Gelegenheit nutzen, eine entspannte Spiegel-Lese-Session zu genießen.
Für den nächsten Tag hofften wir, dass unsere Verbindungen in die jeweiligen Studienstädte nicht gecancelt werden. Norwegens Bahn hatte angekündigt, alle Strecken zu befahren, wenn auch mit geringerer Auslastung und deutlich langsamer.











Am nächsten Morgen waren wir überwältigt vom Frühstücksbuffet – so schade, dass ich danach Bus fahren musste. Die Auswahl war riesig, und auch das kleine Vögelchen in mir kam mit allerlei Körnern und Saaten auf seine Kosten.
Zum allerersten Mal probierte ich einen super healthy Gurke-Apfel-Spinat-Ingwer-Shot. Obwohl ich kein großer Ingwerfan bin (den eingelegten Ingwer beim Sushi liebe ich allerdings!), war es überraschend gut.
Und dann wurde es Zeit Abschied zu nehmen und den Weg zum Busbahnhof in Oslo zu finden.


